Episode: 30.000 Gulden für eine Tulpenzwiebel

Der Holländer Ogier Ghiselin de Busbecq brachte im 17. Jahrhundert die Tulpenzwiebel aus der Türkei nach Europa. Die Tulpe, die nach nichts riecht, aber deren Farben manipuliert werden können, ließ sich zu riesigen Tulpenfeldern verbinden. Für einige besonders seltene Tulpenzwiebeln entstand im 17. Jahrhundert in Amsterdam und London eine schwindelerregende Spekulation aus dem ersten großen Börsenboom, die mit dem ersten großen Börsenkrach der modernen Wirtschaftsgeschichte endete. Was bringt die Fantasien hervor, die dem „Tulpenschwindel“ zugrunde liegen? Welche poetischen Kräfte sind in der Warenwelt verborgen? 30.000 Gulden für eine Tulpenzwiebel, das entspricht heute mehreren Millionen Dollar. Diskursforscher Dr. Bernhard Siegert über den poetischen Kern, der Rationalismus, Tulpenfelder und mittelalterliche Gift- und Drogenpflanzen verknüpft.

Erstausstrahlung am 11.08.1997