Podcast: Die Formen des Bösen

Episoden:

Das Böse ist ein Defekt des Guten

Das Böse ist ein Nichts, heißt es bei dem großen Scholastiker Thomas von Aquin. Das Böse ist eine Mangelerscheinung. In einem anderen seiner Kommentare heißt es: Der Schmerz führt uns Menschen, er ist der Navigator. Die Schweizerin Pamela Macconi ist Spezialistin für das enorme Werk des Thomas von Aquin.

Wer ist der Teufel?

Er ist Theologe, Psychoanalytiker und bezeichnet sich selbst als Satanologe. Er erforscht die wechselnden Auffassungen der Menschen über das Böse, über die Welt der Geister und Dämonen, über den ägyptischen Gott Seth, den Widersacher und den Teufel von der Antike bis heute. Sein Standardwerk heißt: “Satanismus, schwarze Rituale, Teufelswahn und Exorzismus in Geschichte und Gegenwart”.

Begegnung mit Josef Dvorak.

Unwahrscheinlichkeit des Bösen

In Bonn findet eine wissenschaftliche Zusammenkunft statt unter dem Titel: “Das Böse”.
Der Professor für theoretische Biochemie an der Universität Tübingen, Dr. O.E. Rössler, entwickelt eine fesselnde Theorie, die auf ein Geheimnis des französischen Denkers Descartes zurückgeht.
Mit eindrucksvollen Bildern und Musik von “Massacre”.

Leibniz und das Teuflische

Für den Philosophen Leibniz gibt es in der Welt keinen Platz für das wahrhaft Böse. Der Kosmos und das Innere der Menschen besitzen eine “prästabilisierte Harmonie”. Wie bringt der große Denker den Terrorismus und den alltäglichen Egoismus in seinem Weltbild unter? Prof. Dr. Hans Poser, Vizepräsident der Leibniz-Gesellschaft berichtet.

Gut und Böse in der Wissenschaft

Seit 1000 Jahren bewahren die Geisteswissenschaften das Erinnerungsvermögen der menschlichen Kultur. Mit mächtigem Vorwärtsdrang beginnen die Naturwissenschaftler sich von diesem Kanon zu entfernen. Verbindet sich mit der Naturbeherrschung durch den Menschen eine Barbarisierung der Triebe? Dr. Manfred Osten, Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt Stiftung, berichtet.

Das Böse und das Kriminelle

Mit seinem Bestseller VERBRECHEN hat der Anwalt Ferdinand von Schirach auf Anhieb seinem juristischen Rang einen hohen literarischen Rang hinzugefügt. Noch in diesem Jahr erhält er den renommierten Kleist-Preis (Kleist-Preisträger sind z.B. Bert Brecht und Robert Musil). Wir haben diesem Autor und Anwalt die Frage vorgelegt: Gibt es das Böse? Ein Jurist philosophiert nicht, antwortet von Schirach, sondern er urteilt. Es geht ihm um die genaue Unterscheidung von “BÖSE” und “KRIMINELL”. Alle Dinge sind wie sie sind, sagt Aristoteles. Sie gehorchen nicht den Begriffen. Man kann klar definieren, so von Schirach, durch welche Taten einer sich außerhalb des Gesetzes und zuletzt außerhalb der Gesellschaft stellt. Ganz schwer zu begreifen und zu definieren ist dagegen jene negative Grundströmung des Unheimlichen, das wir das Böse nennen und das wie ein SCHATTEN DER NATUR auf uns Menschen liegt. Begegnung mit Ferdinand von Schirach.

Männlichkeitstyp und Gewalt

Der Sozialforscher Dr. Joachim Kersten ist von dem Kongress für Kriminologie zurückgekehrt, der in Phoenix/Arizona stattfand. Er beschreibt den neuesten Diskussionsstand in der kriminologischen Gewaltdebatte. Seine These: Die Gewaltfrage ist vom Männlichkeitstyp abhängig, und dieser ist in jeder Kultur anders. In den amerikanischen Großstädten am Pazifik, aber ebenso in den Einwanderungsländern Westeuropas treffen diese Gewalt generierenden Männlichkeitstypen aufeinander.

Die Formen des Bösen

Über hunderte von Jahren bestand Souveränität der Herrschaft in der genauen Bezeichnung des Feindes. Der fundamentalistische Terror gefährdet von zwei Seiten diese Souveränität: Er bedroht das Wirtschaftlichkeitsverhältnis und das Recht. An der Schwelle zum 21. Jahrhundert, sagt Prof. Dr. Joseph Vogl von der Bauhaus-Universität, entsteht ein politisches Zwielicht, wie es für sich verändernde Gesellschaften charakteristisch ist. Es entstehen neue Formen des Bösen. Es wird deutlich, dass das Böse zugleich auf phantastischen Vorstellungen beruht.

Über hunderte von Jahren bestand Souveränität der Herrschaft in der genauen Bezeichnung des Feindes. Der fundamentalistische Terror gefährdet von zwei Seiten diese Souveränität: Er bedroht das Wirtschaftlichkeitsverhältnis und das Recht. An der Schwelle zum 21. Jahrhundert, sagt Prof. Dr. Joseph Vogl von der Bauhaus-Universität, entsteht ein politisches Zwielicht, wie es für sich verändernde Gesellschaften charakteristisch ist. Es entstehen neue Formen des Bösen. Es wird deutlich, dass das Böse zugleich auf phantastischen Vorstellungen beruht.