Episode: Rüdiger Safranski über Friedrich Nietzsche

Was heißt Denken? Nietzsche hielt Sokrates bloß für eine Stechmücke. Fasziniert war er dagegen von dem Freund des Sokrates, dem abenteuernden Feldherrn Alkibiades, einer Belcanto-Gestalt der Macht, der sich in der Nähe des Philosophen aufhielt und auf dem Gipfel der Macht jäh stürzte. Nietzsche fühlte sich, sagt sein Biograf Rüdiger Safranski, als Zauberer. Die Psychodynamik des Denkens ist für Nietzsche der Musik ähnlich. Ohne Musik, fährt Nietzsche fort, ist das Leben ein Irrtum. Der körperlich leidende Nietzsche erkannte einen Gedanken immer dann als treffend, wenn er faszinierend genug war, um den Schmerzen zu trotzen. Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Ein Gespräch mit Rüdiger Safranski.