Mit seinem Bestseller VERBRECHEN hat der Anwalt Ferdinand von Schirach auf Anhieb seinem juristischen Rang einen hohen literarischen Rang hinzugefügt. Noch in diesem Jahr erhält er den renommierten Kleist-Preis (Kleist-Preisträger sind z.B. Bert Brecht und Robert Musil). Wir haben diesem Autor und Anwalt die Frage vorgelegt: Gibt es das Böse? Ein Jurist philosophiert nicht, antwortet von Schirach, sondern er urteilt. Es geht ihm um die genaue Unterscheidung von “BÖSE” und “KRIMINELL”. Alle Dinge sind wie sie sind, sagt Aristoteles. Sie gehorchen nicht den Begriffen. Man kann klar definieren, so von Schirach, durch welche Taten einer sich außerhalb des Gesetzes und zuletzt außerhalb der Gesellschaft stellt. Ganz schwer zu begreifen und zu definieren ist dagegen jene negative Grundströmung des Unheimlichen, das wir das Böse nennen und das wie ein SCHATTEN DER NATUR auf uns Menschen liegt. Begegnung mit Ferdinand von Schirach.