Episode: Der Lehrer als Soldat des Friedens

Vier Jahre lang waren die deutschen Lehrer im Krieg eingesetzt. Sie hatten die Erfahrung gemacht, wie ihre besten Schüler und Studenten verwundet und erschossen wurden. Alles dies aufgrund einer nachträglich schwer zu verstehenden politischen und kriegerischen Katastrophe. In der Debatte darüber, wie das Bildungssystem auf den Krieg antworten sollte, zerstritten sich die Geister. In der Reichsschulkonferenz im Juni 1920 sieht man Reformer an der Arbeit, aber auch Konservative an der Bremse. Es geht dem Reformflügel um mehr Gerechtigkeit, einen freieren Zugang zur Schule. In der Weimarer Republik entwickelt sich eine dynamische Erwachsenenbildung. Zugleich gelingt es erst spät, den Streit zwischen konfessioneller Schulbildung und staatlichem Schulwesen in ein Gleichgewicht zu bringen: Fortschritt und Retardierung. Im Krieg waren die Lehrer für falsche Ziele eingesetzt. Finden sie jetzt ihren Platz in der neuen Republik als Soldaten des Friedens? Der Bildungsforscher Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth, Humboldt-Universität Berlin, berichtet.

Erstausstrahlung am 26.08.2013