Tom Tykwers Film LOLA RENNT handelt von einer bedrohlichen Situation. Ein Dealer muss sterben, wenn er nicht binnen 20 Minuten, nämlich bis 12 Uhr mittags, DM 100.000 aufbringt, die ihm abhandenkamen. Für den verzweifelten Mann (Moritz Bleibtreu) läuft Power-Lola sich die Seele aus dem Leibe. Dreimal variiert Tykwers Film das Schicksal: einmal stirbt Lola, einmal stirbt ihr Freund, im dritten Fall siegt die Liebe über alles Unglück. Romeo und Julia in Berlin-Mitte. Der Film wurde auf Anhieb als deutscher Beitrag zu den Internationalen Filmfestspielen in Venedig eingeladen. Solche Einladungen waren in letzter Zeit für den deutschen Film selten. Tom Tykwers Leitsatz ist: “Dass man eine Chance hat, ist doch nicht normal.” Das ist zugleich auch der Inhalt seines Films. Außerdem ist der souverän gemachte Film eine Liebeserklärung an das klassische Kino und an die Moderne im deutschen Spielfilm. Eine Begegnung mit Tom Tykwer und mit der überraschenden Darstellerin der rennenden Lola, Franka Potente.
Erstausstrahlung am 05.10.1998