Episode: Erklären Erfahrungssätze der Theoretischen Physik Einzelheiten der Finanzkrise?

Die Statistik sucht aus großen Zahlen von Ereignissen Durchschnitte zu ermitteln. Solche Durchschnitte entstehen, wie die Theoretische Physik und die Biophysik wissen, aus Extremen, die sich erst in der Gesamtrechnung zu einem Durchschnitt verbinden. Den sogenannten Durchschnitt gibt es in der Realität fast nirgends. Die Tücke der Statistik liegt darin, dass die Katastrophen und Lawineneffekte deshalb so überraschend hereinbrechen, weil sie Folge der im Mittelwert verschleierten unvereinbarten Gegensätze sind. Über solche Fragen besitzt die Theoretische Physik fundierte Erfahrungssätze, die für die Analyse von Finanzkrisen unmittelbare Bedeutung haben. Sie haben dies auch für Epidemien, die überraschende Knotenbildung in Netzwerken und zahlreiche andere soziale Phänomene. Prof. Dr. Bornholdt, theoretischer Physiker und Biophysiker an der Universität Bremen, berichtet.

Erstausstrahlung am 19.10.2009