Auf die Niederlage Preußens gegenüber Napoleon antwortete der geschundene Staat Friedrich des Großen mit stürmischen Reformen: der Städtefreiheit und einer Bildungsreform, die den Freiheitsbegriff vor allem in der Wissenschaft realisierte. Von 1808 bis 1810 wird die Humboldt-Universität in Berlin als neues Modell gegründet. Ein ungewöhnliches politisches Temperament, Wilhelm von Humboldt, entwickelt eine Art von “Gartenanlage des Wissens”, deren Ideale noch heute an den Eliteuniversitäten der U.S.A. praktiziert werden, während in Europa diese Richtung wissenschaftlicher Qualität eher bedroht erscheint. Für die Wirksamkeit der Reformen von 1810 und Wilhelm von Humboldts scharfen Blick spricht, dass an der Spitze auch der “bloß verwalteten Universität” sich immer wieder die Freiheitsidee und damit Humboldts Vorstellung von lebendiger Wissenschaft durchsetzt. Der Universitätslehrer für Banken-, Markt- und Gesellschaftsrecht an der Humboldt-Universität, Prof. Dr. Stefan Grundmann, berichtet.
Erstausstrahlung am 24.01.2011