Die Instabilität der Finanzmärkte hat viele Menschen erschreckt. Die Finanzkrise hat die Frage in den Vordergrund gerückt: Worauf können wir vertrauen? Was heißt Ökonomie im 21. Jahrhundert? Dazu gehört die Frage: Was vermag das Geld und was vermag es nicht? Münzen im Shredder (dem Decoiner) sehen Mitleid erregend aus. Das täuscht darüber hinweg, wie vehement das Geld die menschliche Arbeit und den Austausch zwischen Menschen auf dem Globus vorantreibt. Es multipliziert die Entschlusskraft. Es macht die Waren und Wünsche autonom: Geld macht den Dingen Beine. Was nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist, ist vereinbart – so funktioniert Vertrauen. Was nicht ausdrücklich vereinbart ist, ist ausgeschlossen – so funktioniert das Geld. Es bezeichnet lebenswichtige Unterschiede. Seine Mangelerscheinungen beginnen da, wo es nicht gilt: für die Liebe, die Wahrheit und die Autorität. Der Soziologe Prof. Dr. Dirk Baecker, Zeppelin-Universität Friedrichshafen, über die UNRUHE DES GELDES. Prof. Dr. Joseph Vogl, Humboldt-Universität Berlin, über den ZUKUNFTSHUNGER DES KAPITALS. Dazu Beiträge über den Erfinder des Papiergelds, John Law, über Geldscheine mit Opium-Deckung in Asien und über den spannenden Roman COSMOPOLIS von John deLillo, in dem es um den Tod eines großen Spekulanten in New York geht, der gegen den Yen wettete.
Erstausstrahlung am 28.03.2010