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Das Weinen der Götter

Die Menschheit, die Zivilisation und die Literatur sind auf der Erde zweimal unabhängig voneinander entstanden: Im Westen und in Asien. Die chinesische Dichtkunst und Chinas Theater zeigen eine Überlieferung von 3.000 Jahren. Was sind die Höhepunkte? Worin ist diese Entwicklung mit der Europas verwandt und worin ganz fremd? Der Sinologe Prof. Dr. Wolfgang Kubin berichtet auf Grund seiner umfassenden Publikation GESCHICHTE DER CHINESISCHEN LITERATUR in neun Bänden.

Der Enkel des Drachen

Der chinesische Meisterregisseur Zhang Yi Mou (drei goldene Löwen auf der Mostra Internationale del Cinema in Venedig) gehört mit seinen 17 Spielfilmen zur erfolgreichen 5. Generation des chinesischen Kinos. In seinem jüngsten Film überträgt er den Stoff eines amerikanischen Abenteuerfilms der Coen-Brüder “Blood Simple” in das China des frühen 19. Jahrhunderts: “A woman, a gun, and a noodle shop”. In dem Gespräch geht es um den Fortgang der Filmgeschichte, gleicherweise in europäischer wie in chinesischer Perspektive.

Der Weise hängt an keiner Idee

Der Soziologe Dirk Baecker berichtet über den französischen Philosophen François Jullien und dessen aufsehenerregendes Buch DER UMWEG ÜBER CHINA. Jullien behauptet, wir Europäer fänden den Weg zu unseren Wurzeln in der Antike am besten über den Umwegüber China. Nur wenn wir uns auf diese, von uns ganz unabhängige, Strategie und Denkweise der Chinesen einlassen, kommen wir uns selbst näher. Für die europäische Mentalität, sagt François Jullien, stehen Wille und Idee im Vordergrund. Wir glauben durch Handeln Wirklichkeit erzeugen zu können. Neuerdings werfen die Amerikaner den Alt-Europäern vor, sie täten das nicht vehement genug. Die chinesische Weisheit, aber auch alle praktischen Strategien Chinas, sagt Jullien (und Dirk Baecker bestätigt das aus der Erfahrung von Luhmanns Systemtheorie) gehen dagegen davon aus, dass man sich der Wirklichkeit zunächst anvertraut. Es gibt den Gegensatz zwischen Idee und Tatsachen überhaupt nicht. Man muss immanent wirken. Insofern hängt der Weise an keiner Idee.

Die 8 Säulen Chinas

Der China-Experte und Zukunftsforscher Prof. Dr. John Naisbitt war stellvertretender Erziehungsminister unter Kennedy und hat die Begriffe Globalisierung und Mega-Trend erfunden. In seinem (mit seiner Frau Doris geschriebenen) Buch DIE ACHT SÄULEN. MEGATRENDS IN CHINA entwickelt er eine Theorie, die den rasanten Vorwärtskurs Chinas begründet. Was ist vertikale Demokratie? Inwiefern liegen die Wurzeln der modernen chinesischen Politik tief in der Vorgeschichte dieses Landes verwurzelt? Wie eines seiner Vorbilder, der berühmte Ökonom Adam Smith, ist John Naisbitt Schotte, zugleich halb Däne und als Universitätslehrer und Praktiker tätig in den U.S.A. und in China. Begegnung mit John Naisbitt.

Die Flotte der Ming-Kaiser

Nur etwa eine Generation, bevor die portugiesischen Schiffe Vasco da Gamas um das Kap der Guten Hoffnung fuhren und den Indischen Ozean und später Ostasien erreichten, baute der legendäre Admiral Zheng He im Auftrag der Ming-Kaiser eine Flotte von Riesenschiffen. Diese Flotte gelangte bis nach Ost-Afrika und bis an die Straße von Hormus am Persischen Golf. Das Selbstbewusstsein des modernen China knüpft heute an die damalige Expedition an. Beinahe wäre es an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert zu einer direkten Begegnung Europas und Chinas auf See gekommen. Ob friedlich oder kriegerisch, das weiß man nicht. Der Sinologe Prof. Dr. Roderich Ptak stellt den Flottenvorstoß von Zheng He in den umfassenderen Zusammenhang der “maritimen Seidenstraße”, die über mehr als 1.000 Jahre von China ausging. Die Welt sieht von China, dem östlichen Zentrum der Welt, anders aus als von den europäischen Hauptstädten. Europa erscheint, von Peking gesehen, auf der Erdkugel weit oben im Nord-Westen als relativ kleinteiliges Gebilde. Prof. Dr. Roderich Ptak, Ludwig-Maximilians-Universität München, berichtet.

Die Liebe hat eine zähe Natur

Die Schauspielerin Shu Qi ist ein großer Kinostar. In ihrem Film “Three times” spielt sie eine ihrer schwierigsten Rollen: es geht um 3 verschiedene Frauen, in drei Phasen der chinesischen Geschichte (1911, 1966 und heute). Die Liebe erweist sich als ein robustes Lebewesen, das in allen Epochen überlebt oder wieder aufersteht. Begegnung mit dem Kinostar Shu Qi, Mitglied der Internationalen Jury der Filmfestspiele in Berlin.

Die Opiumkriege

Die Opiumkriege (1840 bis 1868) waren Präventivschläge des Westens gegen China. Sie entstanden in dem Moment, in dem sich chinesische Behörden gegen den Opium-Import durch britische Kaufleute wehrten. Sie endeten mit der Öffnung der chinesischen Häfen für den Opiumhandel und andere Westwaren, mit der Abtretung Hongkongs und dem Autoritätsverlust der chinesischen Kaiser. Die machtvolle Modernisierung, die China im 20. Jahrhundert erlebte, und die aus China heute einen Faktor der Weltwirtschaft machen, heißt es, resultiert aus dieser ursprünglichen Demütigung.

Frauen in China

Xinran Xue ist eine leidenschaftliche Kämpferin für mehr Öffentlichkeit in der Volksrepublik China. In ihren berühmt gewordenen Radiosendungen und danach in ihren literarischen Erzählungen, die in viele Sprachen übersetzt wurden, befaßt Xinran Xue sich vor allem mit den Schicksalen und Lebensläufen von Frauen in diesem Land der radikalen Gegensätze, das für seine stürmische Modernisierung bekannt ist. Begegnung mit Xinran Xue.

Ich esse das Kind meines untreuen Mannes

In dem chinesischen Spielfilm “Dumplings” versuchen Frauen in Taiwan die Rückkehr ihrer untreuen Männer und zugleich ewige Schönheit zu erlangen, indem sie Föten verspeisen in der Gestalt von Reistaschen (Dumplings). Vor allem Föten, die von ihren untreuen Männern mit fremden Frauen gezeugt sind. Die Zauberin Mei, gespielt von dem chinesischen Film-Star Bai Ling, ist Anführerin des Verjüngungsclans. Sie berichtet.

Lernen ist das Allerhöchste

Die moderne menschliche Zivilisation entstand zweimal, unabhängig voneinander in China und im Abendland. Die Vielfalt und Gegenwärtigkeit der chinesischen Geschichte verblüfft alle Beobachter immer erneut. Die Autorin Barbara Beuys hat in ihrem Buch “Preis der Leidenschaft” das dramatische Leben einer jungen Chinesin im 11. Jahrhundert nacherzählt und mit ihrem Bericht über diese berühmte Dichterin einen Schatz an geschichtlicher Erfahrung ausgegraben.

Saumagen mit Pinienkernen

Ihre reinste Gestalt hat die chinesische Küche in der Shandong-Tradition. Während der japanischen Besetzung Chinas rettete ein japanisches Ehepaar die Originalrezepte und entwickelte und bewahrte sie in Japan. Jetzt wurde diese Küche nach China repatriiert. Das japanische Ehepaar Sato lehrt an einer berühmten Hochschule in China; sie liegt in der Nähe von Tsingtau, das bis 1914 deutsche Kolonie war. Der Regisseur Li-Ying hat den beiden Japanern und der Tradition der Shandong-Küche in seinem Film “Aji” (“Dream Cuisine”) ein Denkmal gesetzt. In dieser Küche ist Schweinefett und Glutamat streng verboten. Sie ist extrem bekömmlich. Ein Spitzengericht heisst “Saumagen mit Pinienkernen”. Li-Ying berichtet.

Superstar der Peking-Oper!

Die Peking-Oper stammt aus einer Jahrhunderte alten Tradition. Im 20 Jahrhundert hat der Sänger Mei Lanfang diese Form der Oper zu einer neuen Blüte gebracht. Der russische Regisseur Sergej Eisenstein und Charlie Chaplin haben ihn bewundert. Diese moderne Wiederaufnahme der Peking-Oper hatte nicht nur in China, sondern auch in den U.S.A. und vor der japanischen Besatzungsmacht Echo. Der vielfache Festivalsieger (Cannes, Venedig) Chen Kaige hat dem unsterblichen Sänger einen reich ausgestatteten Großfilm gewidmet.

Eine Weltmacht kehrt zurück

Das Zentrum der Weltwirtschaft und der Weltpolitik, das um 1900 noch eurozentrisch war, wandert heute aus nach Asien. China wird im Jahr 2020 über die stärkste Wirtschaft der Welt verfügen. Konrad Seitz, ehemals Leiter der Planungsbeteiligung des auswärtigen Amtes und Botschafter in China, berichtet davon in seinem neuen Buch CHINA-EINE WELTMACHT KEHRT ZURÜCK.

“Die große Persönlichkeit ist eine offene Katastrophe”

In seinem Roman “Lotte in Weimar” zitiert Thomas Mann einen Ausspruch des chinesischen Philosophen Kungfutse: “Die große Persönlichkeit ist eine offene Katastrophe.” Der Germanist Prof. Dr. Wentao Ma aus Peking hat “Lotte in Weimar” ins Chinesische übersetzt. Er hält das o.g. Zitat für eine Fälschung. Der Wissenschaftler berichtet von den Verständigungsschwierigkeiten zwischen China und Deutschland, aber auch von den Problemen, sich in den Dialekten Chinas zurechtzufinden. Ein China-Magazin.

Drei Frauen und die Macht in China

China im 20. Jahrhundert als Mammutfilm aus Hongkong über die legendären Soong-Schwestern. Ein Chinese namens Charly Soong, der vor der Jahrhundertwende in den U.S.A aufwuchs, wurde nach seiner Rückkehr durch das gewerbliche Drucken von Bibeln zum Multimillionär. Er hatte drei Töchter: A-Ling, Ching-Ling, Mei-Ling. Die erste heiratete den reichsten Mann Chinas. Die zweite heiratete Dr. Sun-Yat-sen, den Führer der Chinesischen Revolution von 1911. Die Dritte wurde die Frau des Generals Chiang Kai-shek, der später China regierte und Taiwan gründete. Das ist der Stoff des großen Filmepos der Regisseurin Cheung-Yuen-ting aus Hongkong. Die Regisseurin im Gespräch über ihren Film, den sie zum großen Teil auf dem chinesischen Festland drehte. Ein Vorgriff auf die Zusammenarbeit zwischen Hongkong und China nach der Machtübernahme im Juli 1997. Ein spannendes und informatives Magazin.

Sex in China

Erotische Erfahrung ist in China seit der Antike weit verbreitet. Im 20. Jahrhundert sind die intimen Kenntnisse in der Öffentlichkeit durch Prüderie zugedeckt. Die erste Adresse unter den Sexualforschern Chinas ist Prof. Liu in Shanghai. Von ihm stammt der Wälzer “Sexual Behavior in Modern China – a Report of the Nationwide Sex Civilization”.

Die Reportage begleitet den Forscher bei seinen Untersuchungen in den Sex-Zentren, Kliniken und Gefängnisse von Shanghai. Prof. Liu ist in einer (zeitweise verbotenen) Radiostation auch als Kommentator für Sexberatung tätig.

In Zusammenarbeit mit Spiegel TV – ein spannendes und informatives Magazin.

Die verblüffende Simplizität des Chinesischen

In China werden Tausende von Dialekten gesprochen. Schon benachbarte Provinzen können einander nur durch die Aussprache nicht mehr verstehen. Die chinesische Sprache wurde jedoch zusammengehalten und in ihrer Komplexität gesteuert durch die chinesische Schrift, die etwa 6000 Jahre alt ist. Diese Schrift galt den Revolutionären von 1911 und 1949 als die komplizierteste Schrift der Welt. Sie nahmen an, dass man diese Schrift vereinfachen müsste, wenn Informationen aus China verständlich sein sollten. Sunyatsen, Mao Tse-Tung und der große Dichter Luhsün stellen diese Notwendigkeit der Vereinfachung und der Schriftreform mit Bedauern fest. Inzwischen, darüber berichtet der Chinaforscher Klaus Stermann, hat sich erwiesen, dass diese hochkomplexe chinesische Schrift das optimale Informationsmittel für Computer darstellt. In den modernsten Computern wird dieser Schatz der chinesischen Sprache auf Ewigkeit überleben. Von diesem Schwerpunkt ausgehend, berichtet Klaus Stermann über die ehemalige deutsche Kolonie Tsingtau, über seine Praxis als Rundfunksprecher und Deutschlehrer in China, über die revolutionären Bewegungen und über die Gegenwart dieses Landes

Verratene Ideale

Eine der seltsamsten Massenbewegungen des 20. Jahrhunderts war die Chinesische Kulturrevolution. Von ihr handelt der Film “Morning Sun” von Carma Hinton und Geremie R. Barmé (Australien). Die erregenden Bilder dieser Dokumentation zeigen eine “Revolution innerhalb der Revolution”, die teils spontan, teils von oben angeordnet war, zahllose Opfer kostete und in ihren Einzelheiten immer noch unbekannt ist. Es geht um verratene Ideale. Zugleich aber auch um den selbstbewussten Aufbruch einer neuen Generation, der scheiterte.

10.000 Dinge in einem Pinselstrich

Die aufsehenerregende Ehrenhalle der Volksrepublik China auf der Frankfurter Buchmesse bestand aus der Installation “Buchberg”, erbaut von dem renommierten Künstler Jiwei Li: 5.000 Jahre chinesischer Kultur als ein begehbarer Raum. Die Elemente: ein Blatt Papier, ein Tropfen Tusche, ein Schriftzeichen, ein Buch. Die tonnenschwere, recht große Installation macht daraus ein kreatives Monument. Jiwei Li berichtet wie schwer es war, die chinesische Zensur für ein so ungewöhnliches Projekt zu gewinnen. An die eigentliche Grenze gelangte er bei der Einfuhr und im Aufbau der Installation in der Bundesrepublik. Hier gelten die DIN-Normen (mit denen wir schon den 2. Weltkrieg verloren haben), die in vollem Gegensatz stehen zu den technischen Präzisionsnormen in China. Zur Zollgrenze tritt die DIN-Norm-Grenze. Der Künstler hat aber mit Vehemenz alle Widerstände überwunden. Das Publikum staunte über das Werk. Zuvor hatte Jiwei LI bereits während der Olympiade 2008 die Deutsche Botschaft in Peking mit einer Installation bedacht: ein riesenhaftes Trikot über das gesamte Gebäude gestülpt. Begegnung mit dem Künstler Jiwei Li. Übersetzung: Gisela Reinhold.

BRÜDER, der Roman des neuen China

China befindet sich im Umbruch. Es ist charakteristisch für Gesellschaften, die sich plötzlichen Veränderungen gegenüber sehen (z. B. vom Mittelalter in die Moderne), dass deren Dichtkunst mit besonders rabiaten und drastischen Antworten aufwartet. Ein solcher drastischer Roman ist das Werk des chinesischen Dichters Yu Hua, der als Kandidat für den Nobelpreis gilt. Die starken Bilder dieses Romans erinnern an die fantastischen Figuren von François Rabelais (1494 – 1553) und ULYSSES von James Joyce (1882 – 1941). Zwei Brüder, der eine reich und böse, der andere gut und arm, suchen ihr Glück. Keiner von beiden findet es im neuen China, so wenig ihre Eltern (sie sind Halbbrüder) ihr Glück in der Kulturrevolution fanden. Begegnung mit Yu Hua.

China-Lexikon

Er ist Experte für Chinas Gegenwart. Mit der gleichen Genauigkeit untersucht er als Sinologe frühe Texte der Han-Dynastie aus der Zeit um Christi Geburt. Er schrieb das Buch “Die 101 wichtigsten Fragen – China”. Er kann selber als China-Lexikon gelten. Die menschliche Zivilisation entstand auf dem Globus vermutlich zweimal unabhängig voneinander: in China und in Europa. Es lohnt sich, diese Unterschiede und das darin enthaltene Denken zu erforschen, so Prof. Dr. Hans Van Ess, LMU München.

Das Projekt der Moderne im “Wilden Osten”

Es ist wenig bekannt, dass der 2. Weltkrieg nicht erst im September 1939, sondern 8 Jahre früher in der Mandschurei als Krieg zwischen Japan und China ausbrach. Zum gefährlichen Machtdreieck zwischen Japan, China und Russland im Fernen Osten gehörte als Rückgrat und als Symbol das Projekt der ostchinesischen Eisenbahn. Ursprünglich war sie ein Ableger der Transsibirischen Eisenbahn und in russischem Besitz. Sie bildete mit der Transsib ein “T”, das bis Port Arthur reichte. Alles das ging als Folge des für Japan siegreichen Kriegs gegen Russland im Jahr 1904 verloren. Die Bahntrasse ging später in japanischen Besitz über und gehörte zum Projekt der Moderne im “Wilden Osten”, der Mandschurei. Was heute von Silicon Valley erwartet wird, wurde damals von dem Gelände rechts und links dieser Eisenbahnstrecke erwartet. Auf ihr zuckelten von Dampflokomotiven gezogene traditionelle russische Waggons, während auf den Gleisen gegenüber der legendäre japanische Asia-Fernexpress dahinjagte. Im verglasten Salonwagen dieses futuristischen Zugs (mit Blick vom Heck) hatte man eine Aussicht wie aus einem Raumschiff. Dr. Sören Urbansky, LMU München, berichtet über Eisenbahntrassen und Imperien: das Projekt der Moderne im “Wilden Osten”.

Das Böse siegt nicht immer

Zwei Arbeiter in einem Bergwerk in China, die ihr Glück machen wollen, konstruieren durch Mord einen Versicherungsfall. Sie erpressen einen gleichfalls korrupten Bergwerksdirektor. Anschließend wollen sie ihre Tat wiederholen. Das misslingt, weil einer der beiden sich nicht auf der Höhe des Bösen fühlt. Diese wahre Geschichte ist der Stoff des Films des chinesischen Regisseurs Li Yang DER BLINDE SCHACHT. Der Film erhielt den Silbernen Bären auf der Berlinale.

Das schnelle Pferd des Gedankens

Der Philosoph, Soziologe und Naturwissenschaftler, Prof. Dr. Wang-Hui in Peking, gilt als der “chinesische Habermas”. Sein besonderes Interesse widmet er der Rekonstruktion und Verankerung der Phänomene des 21. Jahrhunderts in der 4.000-jährigen Tradition Chinas. Vor dem Hintergrund dieser Vielfalt zeigt sich die Differenz zwischen europäischem und chinesischem Denken, wobei die Worte und Begriffe, auch wenn sie ähnlich oder gleich klingen, etwas höchst Verschiedenes bezeichnen können. Akzeptiert man aber diese Verschiedenheit, entsteht Verständigung.

In dem Gespräch mit Wang-Hui geht es um die Phänomene „Masse“, „Staat“, „Liebe“, „Gemeinwesen“ und „Sprache“. Schon die Namen großer europäischer Philosophen erhalten in der chinesischen Sprache eine interessante Bedeutung. So heißt Karl Marx wörtlich übersetzt „das schnelle Pferd des Gedankens“, Immanuel Kant heißt „der große und körperlich robuste Tugendhafte“, Hegel kann man mit „das tiefe Meer“ übersetzen.

Begegnung mit Wang-Hui und seinen „lebendigen Begriffen“.