Show: Revolution

Die schöne Schäferin und die Revolution

Von der Marseillaise bis zu politisch umgemünzten Varianten von Liedern über die schöne Schäferin (gemeint ist die Königin Marie-Antoinette, die unter der Guillotine endete) wird die große Französische Revolution permanent von Musik und Gesang begleitet. Das ist ein anderes Bild als das der gewohnten Geschichtsschreibung. Die Romanistin Ulrike Sprenger, Universität Konstanz, erläutert eindrucksvoll diese “Zeitgeschichte mit Musik.”

Im Zweifel die Todesstrafe

Spektakuläre Prozesse kennzeichnen die Französische Revolution. Berühmt sind die Verfahren gegen den König und gegen den Revolutionär Danton. Die Revolution schuf zunächst eine Verfassung und

Ich glaube an Solidarität!

Zum Selbstbewusstsein der klassischen Arbeiterbewegung gehörte der Generalstreik. Wird er als politischer Streik ausgekämpft, stürzt er Regierungen. Lucy Redler, eine junge Politikerin, die sich mit ihrer Gruppe “links von der Linken” positioniert, hat über den politischen Streik in der Bundesrepublik seit 1945 eine Arbeit geschrieben. Sie gilt als “Trotzkistin”. Was heißt es, im 21. Jahrhundert links zu sein? Was ist heute ein Trotzkist? Wem kann man in der Politik vertrauen? Wem vertraut Lucy Redler auf keinen Fall? Die Gruppe um Lucy Redler umfasst eine ähnlich kleine Zahl wie diejenige, die einst Rosa Luxemburg im Kampf gegen den 1. Weltkrieg um sich scharrte.

Montag: Feuerwerk. Dienstag: Demonstration. Mittwoch: Revolution

Im 18. Jahrhundert, weit vor Ausbruch der Großen Französischen Revolution, machte der Fischer-Aufstand von Neapel vom Mai 1647 einen nachhaltigen Eindruck auf die europäische Öffentlichkeit! Der Anführer dieser Revolte, ein Fischer namens Masaniello, beschäftigte die Phantasie. Die revolutionäre Bewegung wurde ausgelöst, als den plebejischen Schichten in Neapel, die von freiwachsendem Obst und gelegentlichen Jagdausflügen lebten, durch eine Obststeuer dieser Zugang „zu dem, was die Natur bietet und die Reichen ihnen verweigern“ versperrt wurde. Masaniello als Anführer hatte eine charismatische Ausstrahlung. Er wurde ermordet. Von dieser Revolte handeln zahllose Dichtungen und mehr als sieben Opern. Die letzte dieser Opern, Auberts „Die Stumme von Portici“, zeigte noch 1832 eine so starke revolutionierende Kraft, dass die Opernbesucher auf die Straße gingen und die Wallonische Revolution in Brüssel auslösten.

Dr. Patrick Eigen-Offe vom Zentrum für Literatur und Kulturforschung Berlin untersucht das Echo der Begriffe „Klasse“, „Revolte“ und „Proletariat“ in Literatur, Musik und den Künsten. Für die herrschenden Schichten waren die immer wiederkehrenden Revolten ein unheimliches Phänomen. Sie verglichen die Revolten mit der Hydra, sich selbst mit Herakles. Die Eigenschaft der Hydra wie auch die der Revolutionen erscheint in ihrer Sichtweise als so gefährlich, weil die Hydra viele Schlangenhäupter besitzt und für jedes, das ihr abgeschlagen wird, zwei neue wachsen. Erst als Herakles die Wunden der Hydra mit Stumpf und Stiel ausbrennt, bricht dieses Wachstum ab. In der literarischen und künstlerischen Spiegelung der Revolution wird die Angst vor ihr und die Grausamkeit der Konterrevolutionen erst richtig sichtbar.

Die neue Macht der Alten

Stets, wenn der Anteil an Jugendlichen in einer Gesellschaft mehr als 20 % betrug, entstanden gesellschaftliche Krisen: die Französische Revolution, der 1. Weltkrieg, der Nationalsozialismus als Jugendbewegung, die Instabilität in der muslimischen Welt. Heute müssen wir uns auf eine entgegengesetzte Asymmetrie zwischen Alt und Jung vorbereiten. Sie wird, heißt es in dem aufregenden Buch von Dr. Frank Schirrmacher, Autor und Mitherausgeber der FAZ, „Das Methusalem-Komplott“, das 21. Jahrhundert bestimmen. Sie wird einen asymmetrischen Krieg zwischen den Generationen auslösen, wenn kein neuer Generationenvertrag, der die demografischen Tatsachen berücksichtigt, zustande kommt. Dr. Frank Schirrmacher im Gespräch.