Show: Unsere Stars

Die rennende Lola

Tom Tykwers Film LOLA RENNT handelt von einer bedrohlichen Situation. Ein Dealer muss sterben, wenn er nicht binnen 20 Minuten, nämlich bis 12 Uhr mittags, DM 100.000 aufbringt, die ihm abhandenkamen. Für den verzweifelten Mann (Moritz Bleibtreu) läuft Power-Lola sich die Seele aus dem Leibe. Dreimal variiert Tykwers Film das Schicksal: einmal stirbt Lola, einmal stirbt ihr Freund, im dritten Fall siegt die Liebe über alles Unglück. Romeo und Julia in Berlin-Mitte. Der Film wurde auf Anhieb als deutscher Beitrag zu den Internationalen Filmfestspielen in Venedig eingeladen. Solche Einladungen waren in letzter Zeit für den deutschen Film selten. Tom Tykwers Leitsatz ist: “Dass man eine Chance hat, ist doch nicht normal.” Das ist zugleich auch der Inhalt seines Films. Außerdem ist der souverän gemachte Film eine Liebeserklärung an das klassische Kino und an die Moderne im deutschen Spielfilm. Eine Begegnung mit Tom Tykwer und mit der überraschenden Darstellerin der rennenden Lola, Franka Potente.

Erstausstrahlung am 05.10.1998

Ich sage niemals Mausi

Mit 150 Quoten-Hits gehört die Sendung WA(H)RE LIEBE zu den TV-Bestsellern. Lilo Wanders, Star von WA(H)RE LIEBE treffen wir im Restaurant ROSSINI in München. Die Schauspielerin beklagt Grobheit und Schwachheit des kulturellen Ausdrucks, sobald es um die Erotik geht. Zärtlich dagegen sind, sagt der Star, manche Bibelworte, vor allem des Hohe Lied Salomos. Auf Koseworte reagiert Lilo Wanders nicht. Es gibt ein 11. Gebot, sagt sie: Du sollst nie Mausi zu mir sagen. Ein spannendes und informatives Kulturmagazin mit Lilo Wanders.

Erstausstrahlung am 22.09.1997

Zweite Heimat Hollywood

Armin Mueller-Stahl spielt einen Filmregisseur, der während der Dreharbeiten erblindet und einen seiner schönsten Filme dreht. Über diesen Blick von Innen nach Außen und die Globalisierung der inneren Seite des Menschen geht es im vorliegenden Gespräch. Der Schauspieler, Schriftsteller, Geiger und Maler Armin Mueller-Stahl gehört zu den wenigen deutschen Künstlern, die in Hollywood auf gleicher Augenhöhe mit der internationalen Schauspieler-Prominenz arbeitet. In Deutschland hinterließ seine Darstellung von Thomas Mann einen starken Eindruck.

Erstausstrahlung am 27.05.2002

Max Raabe: Guten Abend, schöne Frau!

Der Sänger und Begründer des renommierten Palastorchesters Max Raabe hat sich beim Publikum durchgesetzt. In Japan, China und Europa werden seine Konzerte bejubelt. Er zeigt eine tiefe Zuneigung zu den lebendigen und qualifizierten Schlagern der Jahre 1926 bis 1933. Die meisten sind Frauen gewidmet. “Guten Abend, schöne Frau!”

Erstausstrahlung am 18.05.2008

Yes, Sir!

Zu den großen Verwandlungskünstlern und Chansonniers gehört Tim Fischer. Ihn faszinieren Zarah Leander und Rudolf Valentino. Beide verkörpert er in Remakes ihrer Filme, aber auch in Filmen, in denen sie nie auftraten. Eine besondere Beziehung verbindet ihn mit dem Meister des “unerbittlich bösen Chansons” Georg Kreisler. Wie David und König Salomon kooperieren hier Künstler aus zwei sehr verschiedenen Generationen miteinander. Zur Begeisterung des Publikums. Begegnung mit Tim Fischer.

Erstausstrahlung am 26.01.2009

“Nicht-arische” Arien

Georg Kreisler, Spezialist für böse Gesänge, entwarf für den jungen Berliner Chansonnier und Schauspieler Tim Fischer ein Programm mit Liedern aus seinem Zyklus “Nicht-arische” Arien. Man kann von Kreislers Liedern sagen, dass ihre polemische Schärfe in der Welt einzigartig ist. Man kann von ihnen aber auch sagen, dass sie zugleich in einer liebenswürdigen und generösen Tonart geschrieben sind. Eine unnachahmliche Verbindung, die Tim Fischer mit Elan interpretiert. Tim Fischer singt Georg Kreisler.

Erstausstrahlung am 27.07.2009

Die Schauspielerin Eva Mattes

Mit ihrem ersten TV-Auftritt wurde Eva Mattes, fast noch ein Kind, dem deutschen Publikum so bekannt, dass sie auf der Straße angesprochen wurde. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Rainer-Werner Fassbinder, Michael Verhoeven, Werner Herzog und Peter Zadek in Filmen und am Theater zusammen. 1997, als dieses Gespräch aufgenommen wurde, spielte Eva Mattes in Chablins “Monsieur Verdoux” in der Inszenierung von Werner Schroeter am Berliner Ensemble. Sie ist eine leidenschaftliche Schauspielerin. Die Reporterin Digne M. Marcovicz befragt Eva Mattes. Lebenslauf, Rollen und Charakter dieser Schauspielerin sind gleichermaßen faszinierend. Ein spannendes und informatives Magazin.

Erstausstrahlung am 12.05.1997

900 Sekunden mit Donald Sutherland

Am Theater sind wir, sagt der berühmte englische Schauspieler Donald Sutherland, große Künstler, in den Händen eines Filmregisseurs sind wir Informationsmaterial für den Schnitt. Er skizziert, wie sich eine Liebesszene zwischen ihm und Julie Christie bei ratternder Arriflex-Kamera und unter den Weisungen des Regisseurs abspielt. Für die Ausdrucksbewegungen stehen Sekunden zur Verfügung. Es ist nicht immer leicht, das Liebesgefühl aufkommen zu lassen. Es wurde dann doch eine ganz schöne Szene. Wie würde man Caesar spielen, wenn es um den Augenblick “5 Sekunden vor dessen Tod” geht? Wie funktionieren die Blicke von 1 bis 2 Sekundenlänge in die Kameras der Reporter beim Fototermin? Nach seinem 17. Interview braucht Donald Sutherland einen Espresso. Wann kommt ein Star dazu, eine Tasse, die er in der Hand hält, auch wirklich auszutrinken? In jedem Fall dauert die Herstellung des Ausdrucksvermögens für Caesars “5 Sekunden vor dem Tod” lange Zeit, bis zu 3 Wochen. Das war schon die Auffassung von Sir Laurence Olivier. Ein persönliches Porträt des sehr lebendigen Donald Sutherland, dessen Gesichtszüge auf die Sekunde reagieren, dessen innerer Ausdruck aber Gleichmäßigkeit über die Jahre umfasst: 900 Sekunden mit Donald Sutherland.

Erstausstrahlung am 17.11.1991

Jeff Mills: Godfather des Techno

Zahlen und Schwingungen bilden die Kommunikation der künftigen Menschheit, sagt Jeff Mills. Mit seinem Label UNDERGROUND RESISTANCE begann er in Detroit. Sein heutiges Label AXIS SPIDER FORM enthält die experimentellsten Techno-Arsenale, die es gibt. Wie kann man mit den Mitteln des Minimal-Techno aus den Ringen des Saturn Musik machen? Brauchen wir Sprache, wenn wir doch Rhythmen haben? Entwickeln sich die Formen der Musik (aller Künste, aller Lebensläufe) in einem Zyklus von je 30 Jahren? Was bleibt in der Musik immer gleich? Was bleibt in den Sequenzen unwiederholbar und auf ewig nervös? Eine spannende Begegnung mit dem “Godfather” des Techno, Jeff Mills.

Erstausstrahlung am 07.09.1998