Ich empfange die Energien dieser Welt

Dipl.-Ing. Adelheit Rosenkranz, von Beruf Gartenbauarchitektin, ist Geomantin. Im antiken Griechenland bezeichnete das Wort GEOS die Erde, MANTIS den Seher, die hermetische Erfahrung. Das Arbeitswerkzeug von Adelheit Rosenkranz ist der Oreonstab. Er ist fähig, Störzonen nicht nur zu lokalisieren, sondern auch zu “durchleuchten”. Es geht um kosmische Zusammenhänge im Großen, die Rückwirkung haben auf die feinstofflichen Struktur im Kleinen, wie es der Gott Hermes, Trismegistos, schon die alten Ägypter lehrte. Diplompsychologin Dagmar Steurer befragt die Diplomingenieurin Adelheid Rosenkranz.

Wagner als Buddhist

Manfred Osten, Legationsrat I. Klasse im Auswärtigen Dienst und langjähriger Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Fernost, ist ein Kenner des Buddhismus. Außerdem kennt er Richard Wagners Werk. Er analysiert fundiert den “geheimen Wagner”, dessen musikalischen und literarischen Texte eine Unterströmung haben, die weder christlich noch abendländisch-heidnisch gedeutet werden kann: sie ist buddhistisch. Die Wurzeln hiervon führen zum “geheimen Schopenhauer”. Nietzsches feindselige Essays gegen Wagner entsprechen der Opposition eines Anhängers der Feuer-Religion Zarathustras gegen die Geheimlehre Buddhas. Dies erklärt die verblüffende Popularität Richard Wagners in Fernost.

Ein informatives und unterhaltendes Magazin über Wagner als Buddhist. Aufgenommen während der Bayreuther Festspiele 1993.

Japans Götterwelt

Die Welt Japans wurde von einem Ur-Götterpaar geschaffen: Izanagi und Izamani. Die Göttin Izamani stirbt bei der Geburt eines Feuergottes. Ihr göttlicher Gefährte will sie aus der Unterwelt zurückholen. Das misslingt, weil er sich nach ihr umsieht. Von diesen Göttern stammen die japanischen Kaiser in direkter Linie ab. Der japanische Dozent und Lektor Takeshi Yamamori über die ältesten Mythen seines Landes.

Black Atlantic

Die Menschen, die als Sklaven aus Afrika in die Karibik und nach Brasilien kamen und deren Nachfahren haben dort Religionen entwickelt, die bis in die Moderne eine ungebrochene Vitalität und Vielfalt zeigen. Es sind Religionen der Revolte. Sie sind “synkretistisch”, das heißt sie verknüpfen Vorstellungen und Praktiken verschiedener Herkunft zu einer neuen Religion (“Patchwork”). Dr. Astrid Reuter hat Voodoo (aus Haiti), Candomblé (in Brasilien) und andere Religionen untersucht und darüber geschrieben. In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Montezumas Rache

Mit einer Geschwindigkeit von 40 englische Meile pro Generation sind Völker, die später die amerikanischen Ureinwohner wurden, aus Asien über die Beringstraße nach Süden gewandert. Sie bildeten dort, lange vor Kolumbus noch zerbrachen. Den Rest übernahmen die Europäer. Bei ihrem Eroberungszug halfen ihnen die Waffen und die Mission. Patricio Guzman hat in einem aufwendigen und großangelegten Film diese 1. Begegnung zwischen den Europäern und den Urvölkern Amerikas beschrieben. Er sagt: Bei der Bekehrung der Indios und dem Erlernen des Alphabets haben die christlichen Priester, um rascher voranzukommen, auch die heidnischen Symbole verwendet. Das Christentum Lateinamerikas ist häretisch: “ein heidnisch-katholischer Zwitter”, von außerordentlicher, spiritueller Kraft. Der “Gott der Heiden” in Lateinamerika

Der gefährlichste Gott ist Blind

Das Volk der Nenetz umfasst 30.000 Menschen und lebt auf einer Halbinsel Sibiriens, hoch im Norden. Es handelt sich um Nomaden. Eine Nenetz-Frau, Enkelin eines Schamanen, ist Filmemacherin geworden. Sie lebt mit einem finnischen Filmemacher zusammen. Beide veröffentlichten jetzt einen eindrucksstarken Film über die Mythen und Lieder dieser Nomaden. Der Film beschreibt auch die Reibungen, die ein so altes Volk im 20. Jahrhundert in der realsozialistischen Welt erlebt hat. Die Mythen berichten von sieben Himmeln und sieben Abgründen. DER GEFÄHRLICHSTE GOTT IST BLIND und taub und durch Gebete nicht zu erreichen. Eine Reihe der authentischen Aussagen dieses Nomadenvolkes deckt sich mit ältesten Geheimlehren Babylons, Tibets und Indiens.

1.000 Jahre Ba’al Shem

Es ist überliefert, wie Rabbi Löw in Prag aus seiner Kenntnis der Heiligen Buchstaben, aus denen alle Materie und alles Leben geschaffen sind, den Golem schuf. Dieselben Buchstaben, aus denen alles entstanden ist, können auch die Dinge verwandeln und beherrschen die Gesundheit. Über 1000 Jahre hin gibt es, ausgehend von Worms, Speyer und Köln, die sogenannten Ba‘al Shem, Magier, Wunderheiler und Ärzte. Es gibt sie auch später im jüdischen Osten. Die letzten Autoritäten dieses Berufsstandes, mit starker Nachfrage aus den USA, finden sich im 19. Jahrhundert inmitten Deutschlands. Diese Meister sind theologisch gebildet.

Von einigen dieser Magier sind Legenden überliefert, dass sie auf wunderbare Weise Entfernungen überbrücken, Phantasmagorien (wie Filme) und Festmähler herbeirufen. Vor Kaisern bewirken sie Wunder. Alles dies aus Kenntnis der Gotteszeichen. Sie arbeiten, was die Heilung von Krankheiten betrifft, nur begleitend mit den Mitteln der Natur, wie sie Paracelsus anwendet. In einigen dieser Überlieferungen zeigt sich, wie die Legende vom Dr. Faustus mit der Geschichte der Ba‘al Shem und der Magier korrespondiert. Vermutlich sind viele Details des Ur-Faust von Berichten der Ba‘al Shem abgeleitet.

Der Judaist und Religionswissenschaftler Karl Erich Grözinger entwirft ein überraschendes Bild von der Praxis jüdischer Magier und Volksärzte über die Jahrhunderte hinweg. Sie verfügten über starke Autorität.
Begegnung mit Karl Erich Grözinger.

Das Geheimnis des Dunklen Alpha

In der Zeit vor der Woche, in der Gott die Welt erschuf, “spielte” er mit heiligen Buchstaben. Sie sind zugleich Zahlen. Zeichen, die die Welt regieren. Das ist das Thema der ältesten Quelle der Kabbala, des kleinen Buches Sefer Jetzira, das aus der Antike stammt und im 10. JH nach Christus bekannt wurde. Zu den Geheimnissen gehört dabei die Konstitution der Zahlen von Eins bis Zehn. Eine wichtige Frage betrifft die Lücke zwischen den 22 Buchstaben des alttestamentarischen Alphabets und der heiligen Zahl Siebenundzwanzig. Es geht dabei auch um die “Suche nach dem verlorenen Buchstaben” und um die Bedeutung des Dunklen Alpha. Die Zahl Eins und der erste Buchstabe des Alphabets Aleph oder Alpha sind doppelbödig. Zu ihnen gehört ein Schattenbuchstabe, von dem das Überleben abhängen kann. Professor Wilhelm Schmidt-Biggemann, FU Berlin, hat in seinem großen Standardwerk über die Kabbala im 15. und 16. Jahrhundert diese Fragen untersucht. Er schlägt den Bogen von der Negativen Theologie zu den Systemen von Leibniz. Leibniz erfand die Notation von Daten durch Verwendung von Null und Eins und damit die Grundlage der Digitalität. Wilhelm Schmidt-Biggemanns Gedankenweg gehen bis zur Unschärferelation und den Algorithmen von Silicon Valley, in denen, wie er sagt, verblüffende Wiederaufnahmen von Fragmenten platonischen Denkens enthalten sind. Begegnung mit dem Philosophen und Hochschullehrer Wilhelm Schmidt-Biggemann.

Dem Weltenrätsel auf der Spur

Die Bilder Nikolai Roerichs gehören zu den raren, kostbaren und hochdotierten Objekten auf den Auktionen der Welt. Dieser Maler war aber zugleich (gemeinsam mit seiner Frau, einer Urenkelin des Generals Kutusow) ein Religionsgründer und Guru, zu dessen Anhängern der spätere U.S.-Vizepräsident Henry Wallace, aber auch der stellvertretende Chef des russischen Geheimdienstes, zählte.

Auf dem Dach der Welt (zwischen Tibet, dem Pamir und den Ebenen der Mongolei) suchte Roerich mit wechselnden Verbündeten und zwischen den Großmächten ein spirituelles Reich zu errichten. Der Name dieses Reichs Shambala ist identisch mit dem Wort Shangri-La. Der Privatsitz Roosevelts, Camp David, hieß ursprünglich Shangrila.

Wie Hochkunst, Geheimlehren in der Nachfolge der Madame Blavatsky und Realpolitik auf rätselhafte Weise zusammenfinden, beschreibt Ernst von Waldenfels in seiner Lebensbeschreibung von Nicolai Roerich.