Wie gemein muss ein Gemeinwesen sein?

Was ist die Zukunft der Todesstrafe? Was heißt Repression? Was bedeutet Prävention? Bietet die Härte der amerikanischen Justiz ein Vorbild für unsere Zukunft? Ist die “Wiederkehr des Vergeltungsstrafrechts” das Merkmal von Stärke oder von gesellschaftlicher Ohnmacht? Was heißt “Strafkoma”? Wie gemein muss Gemeinwesen sein? Kriminalforscher Prof. Dr. Joachim Kersten über das Strafen: Was ist die Zukunft der Todesstrafe? Was bedeutet Prävention? Wird Verbrechen durch die Evolution belohnt? Gibt es eine besondere “Begabung” für Kriminalität? Gibt es Anti-Gemeinwesen und wie entstehen sie? Wie wirksam sind überhaupt Strafen?

Erstausstrahlung am 08.03.1999

One shot one kill

Scharfschützen gibt es seit den Jägervölkern und der Steinzeit. Heute bilden solche Scharfschützen den Kern von Eliteeinheiten der Supermacht. Sie finden sich aber auch in den Strukturen des Terrors und des Verbrechens. Kriminalforscher Prof. Dr. Joachim Kersten über die “Psychologie der Ferntötung”.

Erstausstrahlung am 14.03.2004

VABANQUE

85% aller Bankräuber sind Ersttäter. Seit der Zeit des Wilden Westens in den U.S.A. sind Banküberfälle Ziel von populärer Phantasie, aber auch wirkliches Objekt krimineller Praxis. Die heutigen Sicherheitssysteme haben diese Praxis nachhaltig verändert. Der Kulturwissenschaftler Klaus Schönberger dokumentiert in dem von ihm herausgegebenen Buch VABANQUE Theorie, Praxis und Geschichte des Bankraubs mit Bankräuber-Medleys von Mac Orgelmüller.

Erstausstrahlung am 04.03.2002

Wie ensteht Verdacht im polizeilichen Alltag?

Die Praxis der polizeilichen Fahndungs- und Aufklärungsarbeit ist das Gegenteil dessen, was man in TV-Serien oder Kriminalromanen dargestellt findet. Das logische Schlussfolgern spielt eine geringere Rolle, als die intuitive Wahrnehmung. Milieus und Reviere werden von Polizisten nach Auffälligkeiten geprüft. Der Verdacht entsteht da, wo etwas vom “gewohnten oder natürlichem Bild” abweicht. Prof. Dr. Joachim Kersten über: Wie entsteht Verdacht im polizeilichen Alltag?

Erstausstrahlung am 20.11.1995

Ich öffne meine Leichen mit Respekt

In seinem Arbeitsleben hat der Prof. Dr. med. Volkmar Schneider mehr als 50.000 tote Körper gerichtsmedizinisch untersucht. Darunter im Juni 1967 den Studenten Benno Ohnesorg. Nie empfand er seine Arbeit als Routine. Was sind für den Gerichtsmediziner Zeichen des Verdachts? Wie unterscheidet man Selbstmord von Mord? Woran erkennt man Gifte? Wie untersucht man die toten Körper? Prof. Dr. Volkmar Schneider leitet drei Institute, darunter die Gerichtsmedizin der Charité in Berlin.

Erstausstrahlung am 30.05.2005

Niemand ist unschuldig

U.S.-Wirtschaftsführer besiedeln zunehmend die Gefängnisse der USA. In den Hochsicherheitstrakten befindet sich die neue Kaderschmiede für das moderne Wirtschaftsverbrechen, für Bilanzfälschung und Kapitalvernichtung. Es geht um den Abschied von veralteten Standards und die Vorbereitung auf eine rücksichtslose WELT DER ENTGLOBALISIERUNG. Rechtsanwalt Duke Chapnick, Berater zahlreicher Wirtschaftsführer, zurzeit selbst inhaftiert, berichtet.

Erstausstrahlung am 08.12.2002

Was macht ein Kriminalpsychologe?

Macht, Manipulation, Rache für Demütigung. Europas führender Kriminalpsychologe untersucht die Motive von Verbrechern. Im Hochsicherheitstrakt befragt er Serienmörder. In den Chefetagen der Wirtschaft spürt er nach Straftaten am Arbeitsplatz. Sein Buch “Bestie Mensch” wurde ein Bestseller. Begegnung mit dem Kriminalpsychologen Dr. Thomas Müller, Wien.

Erstausstrahlung am 04.03.2007

“Warte, warte noch ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu Dir”

Romuald Karmakar veröffentlicht demnächst seinen ersten abendfüllenden Spielfilm DER TOTMACHER. Götz George spielt den Mörder Fritz Haarmann aus Hannover, der in der Zeit zwischen 1918 und 1924 Knaben und Männer tötete und im Jahr 1925 enthauptet wurde. Man nannte ihn einen Werwolf. An ihm entzündete sich die Volksphantasie. In dem Film des jungen Filmemachers Romuald Karmakar wird erstmalig das Protokoll der psychiatrischen Untersuchung dieses Massenmörders veröffentlicht. Der Universitätsprofessor für Psychiatrie Schultze befragt Fritz Haarmann (Götz George).

Erstausstrahlung am 16.10.1995

“Intimizid”

Eine Frau ersticht ihren Mann, weil sie glaubt, er wolle sie angreifen. An dem Tag, an dem er seinen Sohn getötet hat, wollte der Täter eigentlich auch seine Lebensgefährtin ermorden. Einer tötet die Lebenspartnerin, die ihn verlassen will. Ein Mann, der seiner dominanten Frau nicht sagen kann, dass er beruflich am Ende ist, tötet sie im Gefühl aus dem Gefühl seines Bankrotts heraus. Die Mehrzahl der Tötungen von Menschenhand gelten dem Intimpartner. In den klassischen Dramen und in der Oper tötet z.B. MEDEA ihre Kinder, um ihren untreuen Geliebten dort zu verletzen, wo er verletzbar ist: Sie vernichtet ihm seine Nachkommen. Am Schluss von CARMEN von Bizet und im Drama WOZZEK von Büchner tötet der verlassene Mann das Liebste, was er hat: “Du gehörst mir nicht und auch keinem Anderen” – das sind die letzten Worte des Wozzek. Der langjährige Chef der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, in der ersten Reihe der Gerichtspsychiater in Schwurgerichtsprozessen, berichtet aus seiner Praxis. Was unterscheidet Mord und Totschlag? Was bedeuten die Tatbestandsmerkmale “Heimtücke” und “Mordlust”? Wie geht der Psychiater mit solchen Begriffen des Gesetzes um? Begegnung mit Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Marneros.

Erstausstrahlung am 29.09.2013