Die StÀrke der U.S.-Flotte

WĂ€re John McCain PrĂ€sident der Vereinigten Staaten geworden, hĂ€tte der Unternehmer und Politiker John F. Lehman vermutlich das Pentagon geleitet. Als Vertrauensmann von Henry Kissinger und PrĂ€sident Reagan wurde John F. Lehman U.S.-MarinestaatssekretĂ€r. Als solcher war er fĂŒr die RĂŒstung der U.S.-Navy zustĂ€ndig zu der Zeit des Höhepunkts der Konkurrenz mit der Sowjetmacht. John F. Lehman ĂŒber die U.S.-Navy und die Geschichte des Seekriegs.

Erstausstrahlung am 08.06.2009

Die NATO im Zeitalter des Risikos

Unmittelbar nach dem Zusammenbruch des Imperiums im Jahr 1991 gab es Momente, in denen Beobachter behaupteten, die Bedeutung der NATO gehe gegen null. Im Jahr 2009 ist dieses BĂŒndnis um zahlreiche MitgliedslĂ€nder erweitert und es beschĂ€ftigt sich damit, seine Rolle in Georgien und in anderen Bereichen im SĂŒden und SĂŒdwesten Russlands zu befestigen und zu erweitern. Was heißt in solchem Zusammenhang SICHERHEITSARCHITEKTUR FÜR EUROPA UND DEN ATLANTIK? Jamie Shea war ursprĂŒnglich Sprecher der NATO und ist heute Leiter von deren politischer Abteilung, die fĂŒr Planung und Strategien zustĂ€ndig ist. Dr. Jamie Patrick Shea ĂŒber die WandlungsfĂ€higkeit der NATO.

Erstausstrahlung am 11.05.2009

WofĂŒr braucht Polen US-Raketen?

Die USA und Polen planen – ohne RĂŒcksicht auf die Gremien der Nato – ein anti-ballistisches Raketen-System in der NĂ€he der russischen Grenze. Russland empfindet dies als Affront und protestiert. Vizeadmiral a.D. Ulrich Weisser ehemals Chefplaner der Bundeswehr, ĂŒber den Umgang mit Russlands Schmerzgrenze. Um einen Konflikt auszulösen, genĂŒgt ein Jahr, um seine Folgen zu beseitigen, braucht man manchmal 100 Jahre. WofĂŒr braucht Polen US-Raketen?

Erstausstrahlung am 22.04.2007

Wie verteidigt man die Republik Georgien?

Irakli Okruashvili heißt der junge Verteidigungsminister der Republik Georgien, der nach der Rosen-Revolution dieses Amt ĂŒbernahm. Das Land ist durch die Sezession von Landesteilen, durch Korruption aus der Zeit des Imperiums und an seinen Grenzen bedroht. Im Norden grenzt es z. B. an Tschetschenien. Georgien sucht die NĂ€he zur Nato und zur EuropĂ€ischen Union. UnabhĂ€ngigkeit im Schatten des großen Russlands fordert Einfallsreichtum. Begegnung mit dem Verteidigungsminister Georgiens Irakli Okruashvili.

Erstausstrahlung am 22.05.2005

Die Stimme Russlands in BrĂŒssel

Ein gekĂŒndigter RĂŒstungskontrollvertrag, der Aufbau von Raketenstellungen in Polen und Tschechien, Andeutungen eines NATO-Beitritts Georgiens und der Ukraine, der Fall Kosovo, die GefĂ€hrdung der Transitwege nach Kaliningrad, die Zukunft von Sewastopol, des Hafens der russischen Schwarzmeerflotte: Zwischen der NATO und Russland gibt es mehr Probleme als GesprĂ€che und LösungsvorschlĂ€ge. Die Konflikte haben sich in den 8 Jahren vor Obamas Amtsantritt auf beiden Seiten gehĂ€uft. Die offenen Herausforderungen stellten zum 60-jĂ€hrigen Bestehen der NATO auch Fragen an diese Organisation. Dmitri Olegowitsch Rogosin ist der StĂ€ndige Vertreter Russlands in der NATO und auch StĂ€ndiger Vertreter seines Landes in Kaliningrad. Er ist Vorsitzender einer eigenen Partei in Russland und war langjĂ€hriger Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses der DUMA. In BrĂŒssel ist er zustĂ€ndig fĂŒr die KrisenbewĂ€ltigung. Begegnung mit Dmitri Rogosin.

Erstausstrahlung am 03.05.2009

Russland im Zangengriff

Sind wir auf dem Weg zu einem neuen “Kalten Krieg”? Das sicherste Mittel fĂŒr einen solchen Irrweg wĂ€re es, Russland an seinen empfindlichen Stellen zu bedrĂ€ngen. LĂ€sst sich die Nato, auf der Suche nach neuen Aufgaben in der Welt, ohne Not auf Abenteuer ein? Davon handelt das neue Buch von Peter Scholl-Latour “Russland im Zangengriff”.

Erstausstrahlung am 10.06.2007

Vom StraßenkĂ€mpfer zum PrĂ€sidenten

Unter den Staatslenkern der Gegenwart wird ĂŒber keinen so viel gerĂ€tselt wie ĂŒber Wladimir Putin. Katja Gloger hat als Moskau-Korrespondentin eines deutschen Wochenmagazins ihn aus der NĂ€he beobachtet. Ist er waghalsig? Ist er mehr Schachspieler oder eher Muskelmann? Eine ganze Spezialabteilung von Image-Buildern und Propagandisten umgibt ihn tĂ€glich und begleitet ihn auf allen Wegen. Wenn er bei seinem Besuch in Griechenland das KlostergelĂ€nde auf dem Berg Athos besucht und auf dem Weg dahin neben dem von ihm gesteuerten GelĂ€ndewagen ein Esel herlĂ€uft, der wie von Gott gesandt stehenbleibt, wenn Putins Fahrzeug anhĂ€lt und dann mit ihm weiterlĂ€uft, darf man nicht annehmen, dass das Zufall ist oder spontan geschieht. Es ist inszeniert. Im Hintergrund der Inszenierungen aber steht ein “Mann mit Eigenschaften”. Der Ursprung von Putins Temperament liegt, so Katja Gloger, bereits in der Art wie er aufwuchs. Sein Vater, Arbeiter und spĂ€ter FunktionĂ€r, gehörte zu den Verteidigern von Leningrad im Zweiten Weltkrieg. Seine Mutter, Hauswartsfrau und spĂ€ter Leiterin einer Organisation, hat ihn stark geprĂ€gt. Als junger StraßenkĂ€mpfer musste er sich im Leningrader Milieu – im Körperbau kleinwĂŒchsig und kompakt wie sein Vater – bei Gleichaltrigen mit Energie und mit FĂ€usten durchsetzen. Man sieht den jungen Putin wĂ€hrend der Wende in Deutschland. Er versteht es – im Stich gelassen von der Westgruppe der Roten Armee, die er herbeiruft, weil Demonstranten die Niederlassung des KGB stĂŒrmen wollen – den Sturm abzuwenden durch Überredung. Mit einem Eisschrank und einem Schrottauto (als Entgelt seiner Arbeit in Deutschland) gelangt er 1991 nach St. Petersburg. Er gehört und bekennt sich zu der Gruppe, die damals nicht in die Wirtschaft ging und Oligarch wurde, sondern die – Ă€hnlich wie die deutschen Offiziere in der Reichswehr nach 1918 – sich untereinander verbanden, um weitere Verluste des Landes abzuwehren. Diese Seite seines Charakters ist nicht inszeniert, sondern echt. Sie macht ihn fĂŒr Gegner gefĂ€hrlich. In unserer politisch unruhigen Zeit ist es wichtig, die Akteure gut zu kennen. Man muss den Fehler von 1914 vermeiden, als sich die “Schlafwandler des Jahrhundert” gegenseitig falsch einschĂ€tzten. Zu solcher besserer Kenntnis ist Katja Glogers kritischer Blick auf Putin ein guter Beitrag.

Erstausstrahlung am 02.03.2016

Was nennt man “Nebel des Kriegs”?

Seit dem Ende des Kalten Kriegs, fĂŒr den das BĂŒndnis begrĂŒndet wurde, unterliegt die NATO einem stĂŒrmischen Wandlungsprozess, der sogenannten TRANSFORMATION. In der asymmetrischen, globalisierten, von Terror bedrohten und informationszentrierten Welt verĂ€ndert sich das BILD DES KRIEGES stĂ€ndig. In diesem “modernen Krieg” stecken aber alle Ă€lteren Formen dieses Monstrums, das wir Krieg nennen. Gleich geblieben ist die Unberechenbarkeit von Kriegen (“Fog of War”). Der Oberste MilitĂ€r der NATO, Vier-Sterne-General Harald Kujat, berichtet aus seiner Praxis.

Erstausstrahlung am 08.05.2005

Umgang mit “frozen conflicts”

Den endgĂŒltigen Durchbruch fĂŒr die Wiedervereinigung Deutschlands brachte ein Besuch von Helmut Kohl bei Gorbatschow in dessen Geburtsort Stawropol. Auf einer Fotografie ist die Runde abgebildet, die hier die entscheidende Verhandlung fĂŒhrte und den Interessenausgleich mit Russland besiegelte. Gleich neben Hans-Dietrich Genscher und Kohl ist Horst Teltschik zu sehen, im Kanzleramt zustĂ€ndig fĂŒr Kohls Ostpolitik, der entscheidende FĂ€den spannt. Aus seiner unmittelbaren Erfahrung beurteilt er die derzeitige Krisenlage in der Ukraine und bezĂŒglich der Krim. Er beschreibt die GefĂ€hrlichkeit “eingefrorener Konflikte”, die wie EntzĂŒndungen stets neu ausbrechen können. Es ist wichtig, die politische Erfahrung von 1989 bis 1991, mit dem auffĂ€lligen politischen Unverstand in den Jahren 2014 und 2015 zu konfrontieren. Ein Erfahrungsbericht. Wir treffen Horst Teltschik auf der MĂŒnchner Sicherheitskonferenz (MSC).

Erstausstrahlung am 10.08.2015