Podcast: Welt der Geheimnisse

Episoden:

Feind hört mit!

83 deutsche GenerĂ€le und GeneralstĂ€bler, die auf dem luxuriösen Landsitz Trent Park als Kriegsgefangene lebten, wurden vom britischen Geheimdienst ohne ihr Wissen abgehört. Die GesprĂ€che ergaben fĂŒr den Gegner interessante intime Informationen ĂŒber die Machtstrukturen und AutoritĂ€tsverhĂ€ltnisse in den deutschen StreitkrĂ€ften und sie verrieten ungewollt auch Geheimnisse des U-Boot-Kriegs. Geheimnisverrat wider Willen. Der Zeithistoriker Prof. Dr. Sönke Neitzel berichtet. Er schrieb das Buch „Abgehört“.

Erstausstrahlung am 14.05.2007

Ohne Skrupel und Gesetz

Die Geheimdienste im Nahen Osten haben eine lange Tradition. Jeder von ihnen unterscheidet sich vom anderen. Die Strukturen des heutigen iranischen Geheimdienstes gehen noch zurĂŒck auf den Savak, den Geheimdienst des Shahs. In Syrien, Ägypten und im Maghreb versuchte man es mit mehreren konkurrierenden Geheimdiensten, die untereinander ein unsicheres Gleichgewicht bildeten. Gemeinsam ist und war ihnen die Grausamkeit. Wilhelm Dietl, Geheimdienstexperte und frĂŒherer Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes ĂŒber die Geheimdienste der islamischen Welt.

Erstausstrahlung am 04.07.2011

Schwarzmarkt des Wissens

Spione und Geheimdienste gibt es seit dem Reich der Pharaonen. Jede militÀrische Macht ist angewiesen auf die Arbeit dieser Dienste. Wie arbeiten sie? Was ist ihre Geschichte? Was sind die Wurzeln dieses Metiers? Wie arbeiten die Geheimdienste im 21. Jahrhundert? Der Historiker Prof. Dr. Wolfgang Krieger, UniversitÀt Marburg und im Wissenschaftlichen Beirat des französischen Verteidigungsministeriums, berichtet.

Erstausstrahlung am 30.08.2010

Sicherheit als Ware

Zur Unterbindung von BĂŒrgerkriegen und privater Raubgewalt haben Regierungen das GEWALTMONOPOL der Territorialstaaten in Europa vor etwa 350 Jahren errichtet. Es hat nie vollstĂ€ndig funktioniert. Heute vermehren sich auf unserem Planeten erneut die Privatarmeen. In der Renaissance waren private Kriegsherren, die sogenannten „Condottieri“, die Regel. Prof. Dr. Christian Jansen, Hochschullehrer fĂŒr Neuere und Neueste Geschichte an der TU Berlin, beschreibt in dem von ihm herausgegeben faszinierenden Buch die „RĂŒckkehr der Condottieri“. Am Beispiel von Italien, Frankreich, Afrika, dem Einsatz von privaten SicherheitskrĂ€ften in Afghanistan und im Irak, charakterisiert er Errichtung und Erosion des Gewaltmonopols.

Erstausstrahlung am 31.01.2011

„Der Staat stirbt, aber er ergibt sich nicht –„

Karl Marx hat gesagt, dass im Sozialismus der Staat aus zwingenden GrĂŒnden abstirbt. Die Voraussage hat sich in der DDR bewahrheitet. Das Magazin zeigt einen ehemaligen, hohen FunktionĂ€r im Ministerium fĂŒr Staatssicherheit (MfS), der den Niedergang seiner Berufsgruppe darstellt. Auch die verbleibenden Hoffnungen. Seine AusspĂ€hungsmannschaft hatte noch zuletzt in London ein unveröffentlichtes Manuskript von Karl Marx gefunden (BruchstĂŒck). Eine Meldung des Fundes an das PolitbĂŒro unterblieb. Einzelprobleme des Abbaus der Staatssicherheit. Bilder vom 75. Geburtstag des Ministers Mielke. Am Abend der Schlacht von Waterloo, ging die Garde Napoleons mit den Worten zugrunde: „Die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht“.

Erstausstrahlung am 17.09.1990

Unsichtbare Scouts

Die Hauptabteilung AufklĂ€rung, deren letzter Chef Werner Großmann war, galt bis 1989 als einer der effektivsten Geheimdienste in Europa. Zeitweise waren seine Kundschafter in den Bonner Ministerien und in der NATO so erfolgreich, dass die Staatsgeheimnisse der Bundesrepublik glĂ€sern vor ihm lagen. Ab Oktober 1989 bereitete dieser Apparat seinen RĂŒckzug vor. In einem „Gleichgewicht der Panik“ ergaben sich FehlschlĂ€ge (der CIA ergatterte wichtige Unterlagen) und Erfolge (wesentliche Unterlagen wurden vernichtet, Quellen blieben unerkannt). Werner Großmann berichtet mit Einzelheiten.

Erstausstrahlung am 30.07.2001

Kundschafter des Volkes

Markus Wolf, geboren 1923 als Sohn des Arztes und Dramatikers Friedrich Wolf, leitete von 1952 bis 1986 den Auslandsgeheimdienst der DDR. Im Westen war sein Gesicht lange unbekannt. In seinem Buch SPIONAGECHEF IM GEHEIMEN KRIEG zeigt er sich als aktiver Zeitzeuge.

Erstausstrahlung am 25.08.1997

Schule der AufklÀrung

Die legendĂ€re Abteilung IX in der Hauptverwaltung AufklĂ€rung des ehemaligen Ministeriums fĂŒr Staatssicherheit in der DDR war zustĂ€ndig fĂŒr die Gegenspionage. Dieser Geheimdienst galt als einer der qualifiziertesten der Welt. Heute weiß man, dass die dortigen „AufklĂ€rer“ alle Geheimnisse ihrer Gegner kannten: die des militĂ€rischen Abschirmdienstes der Bundeswehr, die der Bonner Regierung und die der NATO. Die ehemals gegnerischen Geheimdienste, allen voran der CIA, zollen noch heute dieser Abteilung IX ihren Respekt. Oberst a.D. Gotthold Schramm und Oberst a.D. Klaus Eichner berichten.

Erstausstrahlung am 08.05.2011

Die Macht im Cyberraum

Die fĂŒhrende Supermacht der Welt, die U.S.A., beansprucht vehement die Kontrolle nicht nur zu Lande, zur See, in der Luft und im Weltraum, sondern auch im Cyberraum. Nach U.S.-Recht ist die AusspĂ€hung fremder LĂ€nder durch die NSA anscheinend nicht verboten. Nach internationalem Recht ist sie umstritten, ja illegal, vor allem im VerhĂ€ltnis zu befreundeten LĂ€ndern. Eine Million Ziele werden tĂ€glich ausgespĂ€ht. 380 Terabyte werden jeden Tag gespeichert. Was die NSA an einem einzigen Tag sammelt, dafĂŒr genĂŒgt das ganze Leben eines Menschen nicht, um es zu lesen. Warum kommt es zu dieser Hortung von Daten? Holger Stark, SPIEGEL-Korrespondent in Washington, stellt die Kontroverse ĂŒber die Datenabschöpfung in einen grĂ¶ĂŸeren Zusammenhang. Der Kampf um „Big Data“ erstreckt sich auch auf die wirtschaftlich relevanten Daten. Die Publikation solcher gehorteten Daten kann kĂŒnftig nicht nur durch einen integren Mann wie Snowden, sondern auch durch Nachfolger dieses Whistleblowers erfolgen, die die Daten nicht an die Öffentlichkeit, sondern an Interessenten vermitteln. Bis hin zur Mafia. „Der Große Datendrache“ enthĂ€lt deshalb noch andere Gefahren als die der AusspĂ€hung durch die NSA. Ein Blick auf die Macht im Cyberraum. Spannend und informativ.

Erstausstrahlung am 03.11.2014

„Yes, we scan!“

Es ist bekannt, dass die Justizbehörden in den USA (und die dortigen Geheimdienste) an der Auslieferung des Computerspezialisten Edward Snowden interessiert sind. Der ZĂŒricher Anwalt Uli Birchler ist spezialisiert auf alle FĂ€lle, die mit GrenzĂŒbertritt und Asylfindung zu tun haben. Seiner Kanzlei, die 34 Mitarbeiter beschĂ€ftigt, ist ein ReisebĂŒro angeschlossen. Zu welchen Auswegen rĂ€t er im vorliegenden Fall? Wie beurteilt er die Rechtslage? Zur gleichen Zeit ist General Jeffrey Clark in Washington mit der Aufgabe betraut, den FlĂŒchtigen zu fangen. In fast jedem Punkt ist er anderer Auffassung als der Anwalt Birchler. Der leitende Mitarbeiter im russischen Geheimdienst Mihail M. Sedow sieht das Ganze, wiederum anders als die Beiden, aus dem Blickpunkt von Russlands Interessen. Was sind Staatsgeheimnisse? Kann man beim Data-Mining Diebstahl an etwas begehen, das man ja nicht anfassen kann? Was ist ein „illegales Staatsgeheimnis“? Ist der Verrat eines illegalen Staatsgeheimnisses strafbar? Das war schon in der SPIEGEL-Krise von 1962 ein Thema und ist heute erneut eine juristische Nuss, die nach amerikanischem und nach europĂ€ischem Recht verschieden schwer zu knacken sein wird. Peter Berling in drei Rollen.

Erstausstrahlung am 18.08.2013

Big Data Collection

Die Erde, das Meer, der Himmel und der Weltraum waren traditionell fĂŒr Imperien Felder der MachtausĂŒbung. Heute kommt der Cyberraum hinzu. China, Russland und die USA wetteifern um seinen Besitz. Die NSA (Ă€hnlich wie Google) sammelt rĂŒcksichtslos gigantische Datenmengen (Big Data). Georg Mascolo, ehemals Chefredakteur des Spiegel (er besuchte Edward Snowden in Moskau), ĂŒber die Fantasiegebilde, die dem Missbrauch großer Big Data-Sammlungen zugrunde liegen. Georg Mascolo: ein Anwalt klassischer Öffentlichkeit, ein Gegner illegaler Staatsgeheimnisse.

Erstausstrahlung am 24.03.2014

Der Zweck heiligt keine Mittel

Dr. Burkhard Hirsch (FDP) gehört der Kommission des Bundestages an, die die Nachrichtendienste kontrolliert. Er hat seinen Sitz im PrĂ€sidium des Deutschen Bundestages. Als innenpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion trat er zurĂŒck, als eine Mitgliederbefragung der FDP eine Mehrheit fĂŒr den Großen Lauschangriff erbrachte. Was ist der Unterschied zwischen dem „Großen Lauschangriff“ und der „Wanze“? Mit der EinfĂŒhrung der Horch- und Guckwanze, sagt Dr. Burkhard Hirsch, hat der Staat eine Grenze ĂŒberschritten, die ein Rechtsstaat nicht ĂŒberschreiten darf. Der Zweck heiligt nĂ€mlich keine Mittel. Ohne sichere Verankerung im Recht unterscheidet sich der Staat nicht von einer RĂ€uberbande, heißt es beim Kirchenvater Augustinus. Deshalb lohnt sich der „Kampf ums Recht“ immer. Das ist die Haltung von Dr. Burkhard Hirsch.

Erstausstrahlung am 09.03.1997

Der Todeskuss

Im VerhĂ€ltnis zwischen den Nationen spielen Frauen eine besondere Rolle. FĂŒr diesen Satz erhielt der KGB-erfahrene PrĂ€sident Putin im Deutschen Bundestag Sonderapplaus. Der Satz gilt im besonderen Maße fĂŒr die Geheimdienste. Spioninnen wie Mata Hari, Oberleutnant (ausgezeichnet mit dem EK 1), und die dĂ€nische Baronin Carla Jesse gehören zu den leistungsstarken Frauen, die sich in der Spionage bewĂ€hrten. Carla Jessens Trick war der Todeskuss. Sie bestrich die Lippen mit einem Gift, sie kĂŒssende deutsche Offizieren wurden ausgeschaltet und ihrer Akten beraubt. Umgekehrt beklagt aber der Spionageexperte a.D. Erich Komorowski, dass es schwer ist, die eigenen Agentinnen vor Liebeserlebnissen zu schĂŒtzen.

Erstausstrahlung am 02.12.2001

Man nannte mich Bluthund

Einen Zaren hatten sie bereits getötet. Die anarchistischen AttentĂ€ter bedrohten ernsthaft das Regime. Der Geheimdienst des Zaren, genannt die Ochrana, suchte die Kreise der Anarchisten zu unterwandern. Sektionschef T. W. Smirnow ist Experte fĂŒr die BekĂ€mpfung der Terroristen. Sein Projekt heißt „Medusa“. Peter Berling als Sektionschef T. W. Smirnow.

Erstausstrahlung am 09.09.2007

Unser fremdester Feind

Die BegrĂŒnderin der Kulturanthropologie, Ruth Benedict, entwickelte 1942 fĂŒr das Intelligence Office der U.S.A. ein Bild der Japaner. Wie sollte man feindliche Kriegsgefangene verstehen, die plötzlich dem Lagerkoch und dann sich selber ein Messer in den Bauch rammen? Wie kann man die schnellen VorstĂ¶ĂŸe in den Dschungel Malaysias verstehen, wenn die Japaner nicht Dschungelwesen sind? Ruth Benedict und Margaret Mead haben die Grundlagen gelegt fĂŒr die Erforschung asiatischer Bevölkerungen. Ein Nebeneffekt des Großen Kriegs. RĂ€tselhaft blieb das völlig andere VerstĂ€ndnis zum Tod und zur SexualitĂ€t in Japan. Krimininalforscher Prof. Dr. Joachim Kersten berichtet.

Erstausstrahlung am 18.06.2000

Wie arbeitet ein moderner Spion?

Erst seit der Zeit vor dem 1. Weltkrieg gibt es Geheimdienste im modernen Sinn. Heute befinden sich alle großen Geheimdienste in einer Transformationsphase. Sie versuchen sich anzupassen an die Zukunft. Die GroßmĂ€chte USA, Russland besitzen mehrere Geheimdienste, die miteinander konkurrieren. Das Gleiche gilt fĂŒr Frankreich und England. Der Mossad und der Bundesnachrichtendienst sind wiederum verschieden organisiert. Jeder dieser Dienste hat seine eigene Handschrift, seine eigenen Methoden und seine speziellen Krisen. In seinem Buch „Der Krieg im Dunkeln. Die wahre Macht der Geheimdienste“ hat Udo Ulfkotte die makabre Welt der Geheimdienste eindrucksvoll beschrieben. Udo Ulfkotte berichtet.

Erstausstrahlung am 07.08.2006

U.S.-Wanzenjagd mit Helge Schneider

Helge Schneider in drei neuen Rollen: als REGALKÜNSTLER, als NAPOLEON und als eine geheimnisvolle Persönlichkeit in der U.S.-Botschaft in Berlin: die Putzfrau KĂ€the Meyers. Ist sie eine Geheimdienstlerin? Ist sie Putzfrau? Ist sie ein Mann, der im Auftrag Obamas die Putzfrauen des Weißen Hauses auf Spionagedienste ĂŒberprĂŒft? In jedem Fall ist sie WanzenjĂ€gerin. Mit viel Musik.

Erstausstrahlung am 09.12.2013