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Unsere Stars – Alexander Kluge – Digital Audio

Podcast: Unsere Stars

Episoden:

Olli Schulz Late-Night

Wirklich gute Texte, ein Showmann und die Gitarre: Das war mit Bob Dylan in diesem Jahr reif für den Nobelpreis für Literatur. Zu diesem Genre aus Musik und Songtexten gehört auch Olli Schulz, der (außer, dass ihn das Fernsehpublikum liebt) ein großer Musiker ist. Songs wie “Ich bin das letzte Königskind”, “Und dann kommt wieder Drama”, “Du lässt dich jetzt trösten von einem Kerl, der dich nicht kennt” und “Wenn die Wahrheit stirbt, begrab sie” prägen sich ins Gefühl stark ein. Für News & Stories bringt Olli Schulz neue Geschichten, alte und neue Songs. Es geht um Amazonen in der nördlichen Ägäis, die Männerfarmen gründen. Um den Astronomen Johannes Keppler, der seine Mutter, eine Hexe, vor der Inquisition rettete. Und um Liebesgeschichten von heute. Es geht um Gefühle, Abschied, Krach und Trennung. Manchmal zum Spottpreis, oft aber auch tödlich. “Dann wird das Haus verbrannt, dann wird der Hund verjagt. Und dann wird Platz gemacht, wo unsere Liebe war.” Olli Schulz in den Fabriken, in den Tropen, in Kälte, Hitze und Regen. Wie immer schlagfertig in den Dialogen und immer mit Musik. “Die Farben werden bunt sein / es ist mein Herz, das explodiert.”

Erstausstrahlung am 27.12.2016

Loriot trifft Gorbatschow

Am Tag der “Tristan” – Premiere in Bayreuth trifft Vicco von Bülow (genannt Loriot) Gorbatschow. Worüber haben die beiden mit so freundlicher Miene verhandelt? Man erfährt in der Sendung Verschiedenes, was man über Loriot nicht wusste. Es geht um Richard Wagner, Loriots Arbeit in der Dokumentar-Abteilung des Süddeutschen Rundfunks in den 60er Jahren, über die Seltenheit der Komödie in der deutschen Literatur und um Lieblingsrollen Loriots, sowie Rollen, die noch auf ihn warten.

Erstausstrahlung am 09.01.1994

Porträt von Dennis Hopper

Dennis Hopper ist ein Star in Hollywood und zugleich ein Anti-Star. Er ist auch Regisseur ungewöhnlicher, unabhängiger Filme. In Deutschland ist er u.a. bekannt geworden als Hauptdarsteller in Wim Wenders Film “Paris-Texas”. Er lebt in Venice / Kalifornien und ist Präsident der Jury der Internationalen Mostra in Venedig. Ein Porträt des charaktervollen Darstellers und seines Eigensinns.

Erstausstrahlung am 04.01.1993

“Mein Idealzuschauer ist jung und weiblich”

Anlässlich seines neuen Films “Texas” lässt sich der Musiker Helge Schneider in seinem Eigenheim in Mülheim von dem Filmemacher Christoph Schlingensief befragen. Anschließend singen sie gemeinsam.

Erstausstrahlung am 28.03.1994

Eine freie Radikale des Kinos

Tilda Swinton ist eine ungewöhnlich unabhängige Filmemacherin, Schauspielerin und Künstlerin. Sie entstammt einer Jahrhunderte alten Offiziersfamilie in Schottland. Neun Jahre arbeitete sie mit dem Filmemacher Derek Jarman zusammen. Von ihm erwarb sie das unabhängige Selbstbewusstsein. In der Physik sind die “freien Radikalen” die Elixiere des Lebens. So etwas gibt es auch als Temperament im Kino. Wenn es je eine Erneuerung des Films geben wird, dann wird Tilda Swinton mit dabei sein. Vor kurzem erhielt sie den Oscar. Begegnung mit Tilda Swinton.

Erstausstrahlung am 13.04.2008

“I wasn’t born to follow”

Am frühen Morgen ist er, von New York kommend, in München gelandet. Am Abend hat er einen 3-Stunden-Radio-Marathon im Bayerischen Rundfunk hinter sich gebracht. Jetzt, nachts halb eins, ist er zu Gast im Kulturmagazin. Thomas Gottschalk hat ein unbefangenes Verhältnis zur Kultur. Musik, Nachrichten und Wissenschaft sind normalerweise Gegensätze, in der Kultur treffen sie zusammen. Getrenntes zusammenzubringen, das ist der Beruf des Entertainers: dolmetschen, schlagfertig reagieren, überraschen, Trennlinien nicht beachten. Am kommenden Sonntag wird auf RTL die zweite Ausgabe von „Mensch Gottschalk: Was Deutschland bewegt“ gestartet. Eines der Themen dort heißt: Liebe kennt kein Alter. Macht Liebe blind? Macht Liebe hellsichtig? Ein weiteres Thema: Syrien. Zwei syrische Schwestern, Leistungsschwimmerinnen mit Olympia-Rang, retten in der Ägäis ein Schlauchboot voller Flüchtlinge. Der Mensch hört gern, was Freude macht. Wie erzählt man von Syrien? Nicht nur mit Elendsberichten. Dieses Land ist 4.000 Jahre alt. Unsere europäische Zivilisation stammt direkt vom Euphrat. Die Mutter von Jesus, ergänzt Thomas Gottschalk, sprach Aramäisch, eine der syrischen Sprachen. Gottschalk ist im Kulturmagazin angekommen. Der Beruf des Entertainers hat viel mit Friedensstiften zu tun. Berühmt ist die Szene, als der Literaturmensch Marcel Reich-Ranicki seinen Fernsehpreis den Veranstaltern vor die Füße werfen wollte. Da griff der Moderator Gottschalk ein. Ein Blitzfrieden kommt zustande in wenigen Minuten. Die Veranstaltung ist gerettet. Von seiner Mutter Rutila her hat Gottschalk zwei Eigenschaften: das positive Denken und die Widerborstigkeit. „Formatgrenzen achtet er nicht“. „I wasn’t born to follow“. Begegnung mit „Mensch Gottschalk“ auf dem unerwarteten Boden des Kulturmagazins in entspannter Stunde.

Erstausstrahlung am 22.05.2017

High Noon im Geschlechterkampf

Lebhaftes Gespräch mit Alice Schwarzer über drei faszinierende Bücher, die sie schrieb: 1. DER GROSSE UNTERSCHIED – Gegen die Spaltung von Männern und Frauen, 2. PORNO – Opfer und Täter; 3. EINE TÖDLICHE LIEBE – Petra Kelly und Gerd Bastian. Das erste Kapitel ihres neuesten Buches DER GROSSE UNTERSCHIED hat den Titel “High Noon im Geschlechterkampf”.

Erstausstrahlung am 01.04.2001

Mein Werdegang als Komiker

Heute ist Harald Schmidt eine Kultfigur als Talkmaster im TV. Wie aber wurde er entdeckt? Wer waren seine Lehrmeister, die ihm den Weg vom Jungschauspieler zum Komiker ebneten? SPIEGEL TV Redakteur Matthias Ziemann im Gespräch mit Late Night Comedy Harald Schmidt.

Erstausstrahlung am 09.02.1998

Aus meinem Schauspielerleben

Peter Berling, Romanautor, Filmproduzent und Filmschauspieler, lebt in Rom und hat in seinen zahlreichen Rollen im französischen, spanischen, italienischen, amerikanischen und deutschen Film viel erlebt. Er spielte in Filmen von Fassbinder, von Edgar Reitz und Werner Herzog (z.B. als Kaiser von Peru in AGUIRRE ODER DER ZORN GOTTES). Zuletzt erregte er Aufsehen als Messer-Rufer (“knife-caller”) in einer Schlüsselszene von Scorseses GANGS OF NEW YORK. Schlimmes hat er erlebt. Manche Szene war mit Gefahr für seine Körperteile oder sein Leben verbunden. Begegnung mit Peter Berling: aus meinem Schauspielerleben.

Erstausstrahlung am 07.03.2004

Die rennende Lola

Tom Tykwers Film LOLA RENNT handelt von einer bedrohlichen Situation. Ein Dealer muss sterben, wenn er nicht binnen 20 Minuten, nämlich bis 12 Uhr mittags, DM 100.000 aufbringt, die ihm abhandenkamen. Für den verzweifelten Mann (Moritz Bleibtreu) läuft Power-Lola sich die Seele aus dem Leibe. Dreimal variiert Tykwers Film das Schicksal: einmal stirbt Lola, einmal stirbt ihr Freund, im dritten Fall siegt die Liebe über alles Unglück. Romeo und Julia in Berlin-Mitte. Der Film wurde auf Anhieb als deutscher Beitrag zu den Internationalen Filmfestspielen in Venedig eingeladen. Solche Einladungen waren in letzter Zeit für den deutschen Film selten. Tom Tykwers Leitsatz ist: “Dass man eine Chance hat, ist doch nicht normal.” Das ist zugleich auch der Inhalt seines Films. Außerdem ist der souverän gemachte Film eine Liebeserklärung an das klassische Kino und an die Moderne im deutschen Spielfilm. Eine Begegnung mit Tom Tykwer und mit der überraschenden Darstellerin der rennenden Lola, Franka Potente.

Erstausstrahlung am 05.10.1998

Ich sage niemals Mausi

Mit 150 Quoten-Hits gehört die Sendung WA(H)RE LIEBE zu den TV-Bestsellern. Lilo Wanders, Star von WA(H)RE LIEBE treffen wir im Restaurant ROSSINI in München. Die Schauspielerin beklagt Grobheit und Schwachheit des kulturellen Ausdrucks, sobald es um die Erotik geht. Zärtlich dagegen sind, sagt der Star, manche Bibelworte, vor allem des Hohe Lied Salomos. Auf Koseworte reagiert Lilo Wanders nicht. Es gibt ein 11. Gebot, sagt sie: Du sollst nie Mausi zu mir sagen. Ein spannendes und informatives Kulturmagazin mit Lilo Wanders.

Erstausstrahlung am 22.09.1997

Zweite Heimat Hollywood

Armin Mueller-Stahl spielt einen Filmregisseur, der während der Dreharbeiten erblindet und einen seiner schönsten Filme dreht. Über diesen Blick von Innen nach Außen und die Globalisierung der inneren Seite des Menschen geht es im vorliegenden Gespräch. Der Schauspieler, Schriftsteller, Geiger und Maler Armin Mueller-Stahl gehört zu den wenigen deutschen Künstlern, die in Hollywood auf gleicher Augenhöhe mit der internationalen Schauspieler-Prominenz arbeitet. In Deutschland hinterließ seine Darstellung von Thomas Mann einen starken Eindruck.

Erstausstrahlung am 27.05.2002

Max Raabe: Guten Abend, schöne Frau!

Der Sänger und Begründer des renommierten Palastorchesters Max Raabe hat sich beim Publikum durchgesetzt. In Japan, China und Europa werden seine Konzerte bejubelt. Er zeigt eine tiefe Zuneigung zu den lebendigen und qualifizierten Schlagern der Jahre 1926 bis 1933. Die meisten sind Frauen gewidmet. “Guten Abend, schöne Frau!”

Erstausstrahlung am 18.05.2008

Yes, Sir!

Zu den großen Verwandlungskünstlern und Chansonniers gehört Tim Fischer. Ihn faszinieren Zarah Leander und Rudolf Valentino. Beide verkörpert er in Remakes ihrer Filme, aber auch in Filmen, in denen sie nie auftraten. Eine besondere Beziehung verbindet ihn mit dem Meister des “unerbittlich bösen Chansons” Georg Kreisler. Wie David und König Salomon kooperieren hier Künstler aus zwei sehr verschiedenen Generationen miteinander. Zur Begeisterung des Publikums. Begegnung mit Tim Fischer.

Erstausstrahlung am 26.01.2009

“Nicht-arische” Arien

Georg Kreisler, Spezialist für böse Gesänge, entwarf für den jungen Berliner Chansonnier und Schauspieler Tim Fischer ein Programm mit Liedern aus seinem Zyklus “Nicht-arische” Arien. Man kann von Kreislers Liedern sagen, dass ihre polemische Schärfe in der Welt einzigartig ist. Man kann von ihnen aber auch sagen, dass sie zugleich in einer liebenswürdigen und generösen Tonart geschrieben sind. Eine unnachahmliche Verbindung, die Tim Fischer mit Elan interpretiert. Tim Fischer singt Georg Kreisler.

Erstausstrahlung am 27.07.2009

Die Schauspielerin Eva Mattes

Mit ihrem ersten TV-Auftritt wurde Eva Mattes, fast noch ein Kind, dem deutschen Publikum so bekannt, dass sie auf der Straße angesprochen wurde. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Rainer-Werner Fassbinder, Michael Verhoeven, Werner Herzog und Peter Zadek in Filmen und am Theater zusammen. 1997, als dieses Gespräch aufgenommen wurde, spielte Eva Mattes in Chablins “Monsieur Verdoux” in der Inszenierung von Werner Schroeter am Berliner Ensemble. Sie ist eine leidenschaftliche Schauspielerin. Die Reporterin Digne M. Marcovicz befragt Eva Mattes. Lebenslauf, Rollen und Charakter dieser Schauspielerin sind gleichermaßen faszinierend. Ein spannendes und informatives Magazin.

Erstausstrahlung am 12.05.1997

900 Sekunden mit Donald Sutherland

Am Theater sind wir, sagt der berühmte englische Schauspieler Donald Sutherland, große Künstler, in den Händen eines Filmregisseurs sind wir Informationsmaterial für den Schnitt. Er skizziert, wie sich eine Liebesszene zwischen ihm und Julie Christie bei ratternder Arriflex-Kamera und unter den Weisungen des Regisseurs abspielt. Für die Ausdrucksbewegungen stehen Sekunden zur Verfügung. Es ist nicht immer leicht, das Liebesgefühl aufkommen zu lassen. Es wurde dann doch eine ganz schöne Szene. Wie würde man Caesar spielen, wenn es um den Augenblick “5 Sekunden vor dessen Tod” geht? Wie funktionieren die Blicke von 1 bis 2 Sekundenlänge in die Kameras der Reporter beim Fototermin? Nach seinem 17. Interview braucht Donald Sutherland einen Espresso. Wann kommt ein Star dazu, eine Tasse, die er in der Hand hält, auch wirklich auszutrinken? In jedem Fall dauert die Herstellung des Ausdrucksvermögens für Caesars “5 Sekunden vor dem Tod” lange Zeit, bis zu 3 Wochen. Das war schon die Auffassung von Sir Laurence Olivier. Ein persönliches Porträt des sehr lebendigen Donald Sutherland, dessen Gesichtszüge auf die Sekunde reagieren, dessen innerer Ausdruck aber Gleichmäßigkeit über die Jahre umfasst: 900 Sekunden mit Donald Sutherland.

Erstausstrahlung am 17.11.1991

Jeff Mills: Godfather des Techno

Zahlen und Schwingungen bilden die Kommunikation der künftigen Menschheit, sagt Jeff Mills. Mit seinem Label UNDERGROUND RESISTANCE begann er in Detroit. Sein heutiges Label AXIS SPIDER FORM enthält die experimentellsten Techno-Arsenale, die es gibt. Wie kann man mit den Mitteln des Minimal-Techno aus den Ringen des Saturn Musik machen? Brauchen wir Sprache, wenn wir doch Rhythmen haben? Entwickeln sich die Formen der Musik (aller Künste, aller Lebensläufe) in einem Zyklus von je 30 Jahren? Was bleibt in der Musik immer gleich? Was bleibt in den Sequenzen unwiederholbar und auf ewig nervös? Eine spannende Begegnung mit dem “Godfather” des Techno, Jeff Mills.

Erstausstrahlung am 07.09.1998

ELVIS, das Musical

“The King of Pop”, Elvis Presley, ist in der Hinsicht unsterblich, dass man ihn nie vergessen wird und sein Gesangsstil binnen 10 Sekunden im Fernsehen präsent ist. Mark Janicello, geboren in New York, hat sich zum Operntenor emporgearbeitet und sich als Fünfter der Tenöre, neben Pavarotti, durchgesetzt. Berühmt sind seine Auftritte in den Schächten der New Yorker U-Bahn. In den U.S.A. wurde er schlagartig berühmt, als er Elvis Presley Songs in Pavarotti-Arien (“O Sole mio”) überführte. Deswegen wurde mit ihm das Musical “ELVIS – The Musical Biography” entwickelt. Ein Erfolgsstück der besonderen Art. Mark Janicello glaubt nicht an den Gegensatz von U- und E-Musik, sondern überwindet diesen Gegensatz. Die Reporterin Digne M. Marcovicz porträtiert den berühmten Tenor und Musical-Star Mark Janicello.

Erstausstrahlung am 08.06.1998

“Den Menschen spielen in seiner Wollust nach Grausamkeit”

Der Durchbruch im Theater war für Corinna Harfouch die Rolle der Lady Macbeth in der Inszenierung von Heiner Müller am Deutschen Theater. Inzwischen gehört sie zu den Film- und Theaterstars in Berlin-Ost (stark umworben von den Medien der Bundesrepublik). Geboren wurde sie in Großenhain/Sachsen im Jahr 1954. Was will sie? Sie antwortet: “Den Menschen spielen in seiner Wollust nach Grausamkeit”. Ein Porträt der Schauspielerin Corinna Harfouch.

Erstausstrahlung am 19.08.1996

Olli Schulz Late-Night Nr. 2

Der Show-Mann und Gitarrist Olli Schulz, beliebt in der digitalen Welt, aber ebenso erfolgreich in seinen Konzerten und im Fernsehen, mit vielen neuen Geschichten und mit viel Musik. „Alarm, der Zirkus brennt!“ Worin besteht die geistesgegenwärtige Reaktion des Zirkusdompteurs in der Krise: was tun mit den Löwen, Schlangen, Elefanten, wenn das Zirkuszelt brennt? Olli Schulz ist jeder Lage gewachsen. „Wenn es gut ist, wird es schön sein und ein Leben lang passieren. Wenn es böse ist, dann beißt es, und du wirst es schnell verlieren.“ Olli Schulz: „Mein schönstes Mandat als Anwalt“. Es geht um einen Flüchtling aus Afrika. Olli Schulz als „der letzte der Nibelungen“. Olli Schulz: „Der Letzte der Nibelungen“. Er kommt zu spät zur Katastrophe in Attilas Burg und hat etwas zu erzählen. Olli Schulz unter Palmen, in der Arbeitswelt, auf Schlössern und im Pladderregen. Wie berichtet man im werbefinanzierten TV über mehrmonatigen „Starkregen“ positiv? Olli Schulz über seine Herkunft, seinen Vater und die Urgroßeltern: immer verschwand in seiner Familie der Vater und die Mütter blieben. Ist eine Welt ohne Väter glücklicher? Während der Dreharbeiten komponierte Olli Schulz spontan neue Songs. Darunter eine Komposition zum Text des amerikanischen Star-Lyrikers Ben Lerner: „Als ich hübsch war und jung und das Glück mir zugetan, waren meine Finger in jedermanns Mund.“ Ein anderes Lied heißt „Zehn fette Finger in zehn fetten Mündern“. „Dann schlägt dein Herz und die Nase läuft.“

Erstausstrahlung am 24.01.2017

Die Schöne Androgyne mit dem Männerbein

Die schönste Androgyne, die größte Diseuse, eine hervorragende Sängerin, Schauspielerin, Schwarm und Star der schwulen Subkultur – so lobt IHN (SIE) die Kritik. “10 Frauen möchte ich sein”, “Glaub ja nicht, dass ich schüchtern bin”- das sind berühmte Schlager von Georgette Dee. Die Reporterin Digne M. Marcovicz befragte den berühmten Star.

Erstausstrahlung am 28.02.1999

“Eine gute Stimme kommt aus dem Arsch!”

Was ist der Sitz der Schauspielkunst? Ist es die Leidenschaft? Der ganze Körper? Oder “jener Blick, von dem man sich wünscht, dass er auf mir ruht”? In seinem Buch “Größenwahn und Lampenfieber. Die Wahrheit über Schauspieler” erzählt der legendäre Schauspieler Armin Rohde aus seiner lebenslänglichen Bühnenpraxis. Eine gute Stimme, behauptet er, kommt aus dem Arsch. Begegnung mit Armin Rohde.

Erstausstrahlung am 10.05.2010

Monster wie Du und Ich

Der amerikanische Regisseur Tim Burton ist berühmt durch seine BATMAN-Filme und EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN. Mit MARS ATTACKS hat er Monster mit dem “dreckigsten Lachen der Welt” (DER SPIEGEL) erschaffen. Gnadenlos zerschießen sie die Erde und sind nur durch Musik zu bändigen. Das sprachliche Ausdrucksvermögen der Marsianer begrenzt sich auf ein entschlossenes “Ack-Ack”! Seinen Examensfilm als Student nannte Tim Burton in Anlehnung an Frankenstein FRANKENWEENIE. Es geht um die Ausgrabung eines verunglückten Hundes auf dem Hundefriedhof, seine Wiederbelebung als Monster und die fanatische Jagd der Bevölkerung auf dieses Tier, das hässlich aussieht, aber doch ein gutes Herz besitzt. Tim Burtons vereinigte Pop-Figuren sind “Monster wie Du und ich” (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG). Der kompromisslose Regisseur fände es attraktiv, demnächst Roboter vom Roboter-Friedhof zu filmen, die sich bei ihrer Wiederbelebung gegenseitig reparieren könnten. Tim Burton live im Gespräch.

Erstausstrahlung am 20.04.1997

“Ich trage den Tod in meiner Kartentasche mit mir”

Der Starjournalist André Müller veröffentlicht seine Interviews regelmäßig in der ZEIT. Sie sind berühmt und werden auch als Taschenbücher veröffentlicht. Jetzt hat er Ernst Jünger besucht und das Entstehen des Interviews gefilmt. Das Leben Ernst Jüngers als Autor erstreckt sich über die wichtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Er berichtet aus dem Stellungskrieg von 1916 in der gleichen kühlherzigen Genauigkeit, in der er über Luftangriffe im 2. Weltkrieg in Paris, über seine Insektensammlung, über seine Schlafgewohnheiten und über sein Verhältnis zu literarischen Texten oder seine Erinnerungen an die Fremdlegion berichtet. Von großem Interesse ist aber auch der Interviewer. André Müller im Verhältnis zu dem von ihm interviewten Ernst Jünger. Wie entsteht eine solche Reportage? Was sind die inneren Haltungen dieses investigativen Interviewers, der selber auch ein Autor ist? Wie lebt André Müller? Wie arbeitet er?

Erstausstrahlung am 18.04.1994

Es ist mein Herz, das explodiert

Musikmagazin mit dem beliebten Sänger/Songwriter, Schauspieler und Moderator Olli Schulz. Mit Songs wie „Jetzt haben wir beide noch einen Schuss frei“, „Ja es kann hässlich werden“, „Wenn die Schuhe passen“, „Er gab sich wirklich Mühe“, „Was müssen das für Bäume sein, wo die Elefanten… “. Außerdem neue Songs, für die Sendung speziell improvisiert, wie „Der kleine Leutnant“ und „Als ich hübsch war und jung, waren meine Finger in jedermanns Mund“. Das ist ein Vers aus den Lichtenberg-Sonetten des amerikanischen Erfolgslyrikers Ben Lerner. Vor 50 Jahren gab es im „Summer of Love“ die Beatles. Die gibt es jetzt nicht mehr. Aber in einigen Stadtteilen Berlins bereitet sich etwas vor, das nicht viel schlechter klingt und sich ins Herz brennt. Begegnung mit Olli Schulz und seinen Songs.

Erstausstrahlung am 15.05.2017

Gerhard Richter: Bildermacher

Für einen Tag gestaltete der Künstler Gerhard Richter die komplette Ausgabe der deutschen Tageszeitung DIE WELT mit Fotos aus seiner Werkstatt. Die ruhigen Bilder und die Tonlage des aktuellen Tagesgeschehens treten in einen verblüffenden Gegensatz. Gerhard Richter kommentiert seine Arbeitsweise. “Ich sollte mich”, sagt er, “nicht mehr Maler, sondern Bildermacher nennen”. Die Fotos besitzen für ihn einen eigenen künstlerischen Ausdruck. Oft sind sie Vorstufen und Skizzen für starke Bilder in seinem malerischen Werk. Es ist auch ein Irrtum, sagt Gerhard Richter, wenn man seine neuesten Bilder als abstrakt bezeichnet. “Es sind Bilder aus einer Gegend, die ich noch nicht kenne.” Bildermacher Gerhard Richter im Gespräch.

Erstausstrahlung am 18.03.2013

“Am Schlaf der Welt sägen die Verse”

Als Überraschungssieger erhielt der Dresdner Autor Durs Grünbein, 33 Jahre alt, den Georg-Büchner-Preis, die höchste Auszeichnung für Literatur in Deutschland. Grünbein, der sein erstes Buch kurz vor der Wende veröffentlichte, publizierte danach in rascher Folge rhythmische Dichtungen von starker Ausdruckskraft: “Grauzone morgens”, “Schädelbasislektion” usf. Sein letztes Buch heißt: “Den teuren Toten”. Es geht um fiktive Grabinschriften, die in Kurzform und konzentrierter Sprache Romane von einfachen Menschen erzählen. Die Preisverleihung ist begleitet von einem heftigen Literaturstreit: Robustheit und Erfahrungsgehalt oder Feinsinn und traditionelle Poesie? Der mitteldeutsche Vers-Mafioso Grünbein steht auf der Seite der Robustheit.

Erstausstrahlung am 04.12.1995

Porträt für Heiner Müller zum 60. Geburtstag

Heiner Müller ist ein weltbekannter deutscher Dramatiker. Er ist besonders schwer für das Fernsehen zu interviewen. In der Magazinsendung “Namen und Leute” berichtet er erst mal über seine Herkunft, die Eltern, die Zeit im Kriege. Er ist Jahrgang 1929. Dieser schwer gebeutelte Jahrgang hat das Kriegsende 1945 noch hautnah erlebt. Einige seiner bekanntesten Stücke, die ihn berühmt machten: Der Lohndrücker; Der Bau; Philoktet; Der Auftrag; Quartett; Germania, Tod in Berlin. Am 18.1.1989 hat Heiner Müller 60. Geburtstag.

Erstausstrahlung am 09.01.1989

Durchbruch eines Außenseiters

Der Junge Filmemacher Richard Linklater aus Austin/Texas ist durch eine Trilogie von abendfüllenden Filmen aufgefallen, deren Handlung sich jeweils in einem Umkreis von 18 Stunden abspielt. Die Filme sind in Echtzeit gedreht. Der erste kostete 23.000 Dollar, der letzte 3 Millionen Dollar. Dieser Film heißt BEFORE SUNRISE und handelt davon, dass ein junger Amerikaner im D-Zug eine junge Französin (Julie Delpy) kennenlernt. Sie steigen in Wien aus und verleben eine aufregende Nacht.

Erstausstrahlung am 11.06.1995